Nachhaltigkeit

Abfallmanagament im Gastgewerbe

12.04.2023
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Abfall vermeiden und korrekt entsorgen, das tut der Umwelt gut und hilft Ihrem Betrieb sogar Kosten zu sparen. Denn viel Gewerbeabfall ist mit höheren Kosten verbunden, kann durch ein effektives Abfallmanagement aber erheblich reduziert werden. Wir geben Ihnen Tipps und nennen Ansprechpartner und Informationsquellen.

Das Gastgewerbe produziert erhebliche Abfallmengen: Restmüll, Papier, Folien, andere Verpackungsmaterialien sowie ggfs. Blechdosen und Kanister. So entstehen in Deutschland beispielsweise täglich 770 Tonnen Verpackungsmüll durch Takeaway-Einwegverpackungen und allein in der deutschen Hotellerie werden etwa 200.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr produziert.

Vermeiden, recyclen, entsorgen

Vermeiden, recyclen, entsorgen

Das Thema Abfall beginnt mit einem einfachen Grundsatz, nach dem Ihr Abfallmanagament aufgebaut werden sollte: „Vermeiden, Recyceln, Entsorgen“. Das Ziel sollte dabei ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sein. Aus ökologischer Sicht ist die Vermeidung von Müll die beste Lösung, das schont natürliche Ressourcen. Ganz ohne Abfall geht es aber auch im nachhaltigsten Hotel oder Restaurant nicht, also gilt: Wo Vermeidung nicht möglich ist, sollten Produkte gewählt werden, die selbst oder deren Verpackungen, aus recycelbaren Materialien hergestellt wurden. Nach ihrem Verbrauch sollten sie wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Abfall, der nicht vermieden und nicht recycelt werden kann, muss schlussendlich korrekt entsorgt werden.

Symbole für Vermeiden, Recyclen, Entsorgen

6 Tipps für weniger Abfall im Betrieb

  • Verzichten Sie auf Portionsverpackungen und bevorzugen Sie Großgebinde beim Einkauf großer Mengen desselben Produkts. Dadurch sparen Sie nicht nur Verpackung sondern auch Kosten. Kannen ersetzen eingeschweißte Portionen Kaffeesahne und Joghurt, Marmeladen und Co. können in Schalen schön am Frühstücksbuffet angeboten werden. Auch Reinigungsmittel können in Mehrweg- und Großgebinden eingekauft werden.
  • Vermeiden Sie Einwegartikel und verwenden Sie, wo nicht möglich, Produkte aus ökologischen Materialen. Beachten Sie außerdem, dass viele Einwegprodukte aus Plastik oder Styropor in der EU seit 2021 verboten sind. Nutzen Sie stattdessen Produkte aus kompostierbaren Materialien oder, besser noch, wiederverwendbare Produkte.
  • Sparen Sie Kosten durch korrekte Mülltrennung: Trennen Sie Ihren Abfall konsequent und helfen Sie Ihren Mitarbeitenden und Gästen durch gut gekennzeichnete Sammelstellen Müll korrekt zu entsorgen. Das spart Kosten, denn Papier und Kartonagen werden günstiger entsorgt als Gewerbeabfall. Verpackungen mit dem „Grünen Punkt“ sowie Glas werden sogar kostenlos abgeholt.
  • Richten Sie Sammelboxen für Sondermüll ein: Einzelhändler und Baumärkte nehmen alte Lampen und Batterien zurück, weiterer Sondermüll kann bei den kommunalen Schadstoffsammelhöfen und Wertstoffhöfen abgegeben werden
  • Geben Sie Verpackungsmaterial an den Lieferanten zurück: Die Verpackungsverordnung (VerpackV) verpflichtet Händler und Hersteller, Verpackungsmaterial zurückzunehmen.
  • Erheben Sie regelmäßig Ihre Abfallmengen und Kosten, um Einsparpotenziale identifizieren zu können: Messen Sie dabei welche Abfälle in den verschiedenen Hotelbereichen in welchen Mengen anfallen und welche jährlichen Kosten dieser Abfall in Ihrem Betrieb verursacht.
Mehrwegpflicht in der Gastronomie

Mehrwegangebotspflicht ab dem 1. Januar 2023

Essen „to-go“ ist beliebt: In Deutschland entstehen täglich 770 Tonnen Verpackungsmüll durch Takeaway-Einwegverpackungen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind Caterer, Lieferdienste und Restaurants seit dem 1. Januar 2023 dazu verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Takeaway-Speisen und Getränke anzubieten. Gästen muss nun die Wahl zwischen Einwegverpackungen und Mehrwegverpackungen gegeben werden.

Am 1. Januar 2023 ist die Mehrwegangebotspflicht in Kraft getreten. Für einige gastronomische Betriebe, die Takeaway-Speisen anbieten, bedeutet das: Wer Einwegverpackungen anbietet, muss nun ein alternatives Mehrwegsystem (z.B. aus Kunststoff oder Glas) anbieten.

Mehrwegsysteme und Anbieter – So funktioniert’s

Erklärgrafik Mehrwegsysteme in der Gastronomie
Quelle:

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Marc Doebert

Lebensmittelabfälle im Gastgewerbe vermeiden

Lebensmittelabfälle im Gastgewerbe

Schätzungen zufolge produzieren deutsche Hotels jedes Jahr 200.000 Tonnen Lebensmittelabfälle. Obwohl mit 59 % ein Großteil der deutschen Lebensmittelabfälle in Privathaushalten entsteht, trägt auch die Außer-Haus-Verpflegung mit 17 % dazu bei, dass in Deutschland rund ein Drittel aller Lebensmittel werden weggeworfen.

Nicht nur aus betriebswirtschaftlichen Gründen ist Lebensmittelverschwendung bedauerlich. Die Produktion von Lebensmitteln ist mit einem enormen Ressourcenaufwand verbunden, verbraucht Wasser und emittiert klimaschädliche Treibhausgase. Und auch die Entsorgung von Lebensmittelabfall verursacht erneut Emissionen.

Grafik zum Abfallaufkommen bei Lebensmitteln
Quelle:

Bundesministerium Ernährung und Landwirtschaft

Die Zukunft: Vermeidung von Lebensmittelabfällen durch Künstliche Intelligenz

Modernste Technik erleichtert die Kalkulationen für die Menüplanung. Intelligente Systeme sind inzwischen in der Lage, automatisierte Speiserücklaufanalysen durchzuführen und ihre Einsparpotenziale für Sie zu berechnen. Künstliche Intelligenz ermöglicht die Prozesse ohne Mehraufwand für Sie und Ihre Mitarbeitenden. Die Kombination aus einer intelligenten Waage, einer Kamera und einer Analysesoftware misst und erhebt alle Lebensmittel, die im Abfall landen. Die Ergebnisse der Abfallanalyse werden digital erfasst und so aufbereitet, dass Sie in einer Übersicht ablesen können, welche Lebensmittel zu welchen Tageszeiten übrig bleiben und weggeschmissen werden. Erfahren Sie mehr über KI Lösungen für die Gastronomiebranche