Destinationsmanagement

Wettbewerb Land.Voraus. - Projekte prämiert

23.01.2023
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Das „Netz der Regionen“ prämiert Projekte zur „Stärkung des ländlichen Raumes“ in der gesamten DACH-Region. Zwei der insgesamt 12 ausgezeichneten Projekte, aus über 500 eingereichten Bewerbungen kommen aus Brandenburg. Wer sind die Prämierten und was machen sie?

Über den Wettbewerb

Der Projektwettbewerb Land.Voraus! hat aus 500 Bewerbungen 12 herausragende Projekte der ländlichen Entwicklung in der DACH-Region prämiert. Ausgelobt wird der Wettbewerb vom Netz der Regionen. In dem Netzwerk kommen Akteure des deutschsprachigen Raums (u.a. Landkreise, LEADER-Regionen) zusammen und widmen sich gemeinsam der Stärkung des ländlichen Raums.

Entscheidendes Kriterium für die Auswahl der Gewinner ist, inwieweit das Projekt Lösungen für die Herausforderungen der ländlichen Regionen wie z.B. Landflucht, Leerstand oder unzureichende Infrastrukturen anbieten kann. Dafür werden jährlich 12 mit bis zu 10.000 Euro dotierte Preise für Vorhaben vergeben.

Die Projekte werden von einer Jury bewertet, die aus Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung besteht. Der Wettbewerb richtet sich an Kommunen, Unternehmen, Vereine und Privatpersonen aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Umwelt und Kultur, die innovative Projektideen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in ländlichen Gebieten entwickeln möchten. Diese können beispielsweise die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, die Förderung der Nachhaltigkeit, die Stärkung der lokalen Kultur und die Unterstützung von sozialen und gesellschaftlichen Projekten beinhalten. 

Ein Blick auf die Gewinner und deren Projekte

Alle Gewinner haben gemeinsam, dass sie innovative Projekte entwickelt haben, die dazu beitragen, die Lebensbedingungen in ländlichen Gebieten zu verbessern und die Regionen zukunftsfähiger zu machen. Doch was konkret geschieht in den Projekten und womit tragen sie dadurch zur Stärkung der ländlichen Räume bei? 

Die Prämierten aus Brandenburg

Coconat - a Workation Retreat

Coconat steht für community and concentrated work in nature, erschließt neue touristische Zielgruppen und arbeitet an der Schnittstelle von Kreativwirtschaft, Tourismus und Regionalentwicklung.

Indem es eine gemeinschaftliche und entgeltfreie Nutzung von Räumen für die Dorfgemeinschaft für z.Bsp. Ortsbeiratssitzungen, Seniorentreffen und ein Haus für die Feuerwehr anbietet, stärkt es mit dem Konzept gemeinschaftlich genutzter Infrastruktur das Miteinander der Gemeinschaft. Zudem wird ein Coworking-Space betrieben, der preiswerte und flexible Modelle für Menschen anbietet, die in Brandenburg Natur, Ruhe und Inspiration für konzentrierte Arbeitsaufenthalte suchen. Weiterhin gibt es Kooperationen mit lokalen Gründer*innen sowie einem Kunsthandwerks-Café, Yogagruppen und einem Massagesalon. Neben dem Betrieb eines Hofladens und einer Pizzeria, veranstaltet das Unternhemen regelmäßig Feste und Workshops, wie beispielsweise den Makers-Weihnachtsmarkt und Social Media Trainings für lokale Vereine. Mit Coworking, Hofladen, Café, Pizzeria, Yoga, Sauna, Bar und Mittagstisch werden Versorgungsangebote für alle Menschen in der Region geschaffen.

Zukünftig ist ein genossenschaftliches Wohnprojekt geplant, das explizit für sozial schwächere Menschen finanzierbar sein. Auch wird derzeit gemeinsam mit dem Landkreis und der Deutschen Bahn ein Smart Village Mobilitätscampus geplant, bei dem es Leihfahrräder, Car-Sharing aber auch eine Paketstation und Verkaufsautomaten geben soll. Zudem entsteht ein Projekt für ein nachhaltiges, genossenschaftlichs Nahwärmenetz samt Elektrizitätserzeugung.

Die von Coconat initiierte Smart Village App um sich über Nachrichten und Veranstaltungen in den Gemeinden auf dem Laufenden zu halten wird bisher bereits von über 2500 Menschen genutzt.

Dorfbewegung Brandenburg - Netzwerk lebendige Dörfer

Die Dorfbewegung Brandenburg wurde im Jahr 2015 gegründet, um eine starke Stimme für Dörfer in Deutschland zu schaffen. Ziele der Dorfbewegung sind es, die Dörfer ins Gespräch zu bringen, sie stärker zu machen und die Interessen der Gemeinschaft im Dialog mit der Kommunal- und Landespolitik zu vertreten. Dies wird u.a durch den Austausch in (digitalen) Dialogformaten wie dem "Parlament der Dörfer", dem „Regionalen Dörfertreffen“ oder dem „Fünf-Uhr-Tee“ erreicht. Ein weiteres Anliegen ist es der Fachöffentlichkeit zu zeigen, wie divers ländliche Räume in Brandenburg sind und was Menschen in Lebendigen Dörfern leisten.

Weitere Prämierte aus der DACH-Region

WeLocally 

WeLocally ist eine digitale Plattform, die 2021 in Zusammenarbeit mit Pilotpartnern in den östereichischen Gemeinden Griffen, St. Andrä, Völkermarkt und der Leader-Region Mühlviertler Kernland entwickelt wurde, um lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken und Ressourcen gemeinsam zu nutzen. Die Plattform bietet eine Vielzahl von Funktionen, darunter das Knüpfen von Kontakten, Teilen von Räumen und Geräten sowie Crowdfunding. Die Nutzung für lokale Macher*innen ist kostenlos, die zudem digitale Sichtbarkeit und damit ein virtuelles Schaufenster für ihre Vorhaben und Veranstaltungen erhalten. Der Raumteiler verbindet lokale Anbieter, die Gewerbeflächen suchen oder Raum zum Andocken benötigen und hilft damit bei der Kostenteilung. WeLocally zeichnet sich durch seinen gemeinwohlorientierten Zugang und die Möglichkeit für Gemeinden aus, sich auf der Plattform zusammenzuschließen. Die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit kann neue Chancen für lokale Akteure schaffen und Gemeinden bei Themen wie Leerstand und Ortskernbelebung unterstützen.

Tischgemeinschaft

Das Projekt "Tischgemeinschaft" will Alt und Jung generationenübergreifend durch einen regelmäßigen Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung mit regionalem Essen und verschiedenen Aktivitäten zusammenbringen. Es soll die Gesundheit von Kindern und Senioren verbessern, berufstätigen Eltern und Familien Unterstützung bieten, die Dorfgemeinschaft beleben und zu Gemeinsinn und Identitätsstiftung beitragen. Zum Beispiel soll ein regelmäßiger, generationenübergreifender Mittagstisch Senioren und Kinder gemeinsam vor Ort mit frisch zubereitetem, regionalem Essen versorgen und dabei zu Anregung und Austausch zwischen den Generationen einladen. Senioren können sich und Ihre Erfahrungen je nach persönlichem Interesse und Gesundheitszustand als "Dorfgroßeltern" an der Kinderbetreuung oder anderen Nachmittagsangeboten beteiligen. Auch wer keine Betreuungsaufgaben übernehmen möchte, kann sich bei gemeinsamen sportlichen oder künstlerischen Nachmittagsangeboten anregen lassen, wie Gymnastik, Tanzen, Theater, Malen, Musizieren, Werken oder Handarbeiten.

Lebensqualität Bauernhof - Dem Leben Qualität geben (Österreich)

„Lebensqualität Bauernhof“ ist eine bundesweite Bildungs- und Informationsinitiative des Ländlichen Fortbildungsinstitutes bzw. der Landwirtschaftskammern zur Unterstützung von bäuerlichen Familien in herausfordernden Lebenssituationen. Das Angebot baut auf drei Säulen auf:

  1. Bäuerliches Sorgentelefon
  2. Psychosoziale Beratung 
  3. Bildungsangebote wie Kurse, Seminare und Vorträge - Diese sollen die Auseinandersetzung mit sich selbst fördern und geben wertvolle Tipps für den persönlichen Lebensweg

Die Beraterinnen und Berater selbst sind in der bäuerlichen Lebenswelt zu Hause.

Selbst ist die Region

Der Verein ProNah zielt darauf ab durch gezielte Aktionen und Maßnahmen das Bewusstsein für die Nahversorgung in allen Lebensbereichen zu schaffen und zu sensibilisieren. Dies wird z.Bsp. durch Mitmach-Aktionen wie "Besser essen", "Bewegter Wandertag", "Spurensuche" und regelmäßigen Veranstaltungen für die Bewohner forciert.

Projektwettbewerb Land.Voraus.