Potsdam erhöht Bettensteuer ab April auf 7,5 Prozent
Die Stadtverordneten beschlossen gestern vor dem Hintergrund der Haushaltskrise, die Erhöhung der Bettensteuer für Touristen und Geschäftsreisende von fünf auf 7,5 Prozent pro Übernachtung. Dies soll ab April 2025 umgesetzt werden.
Aktuell nimmt die Stadt mit dieser Steuer ca. 3,7 Millionen Euro pro Jahr ein. Mit der Erhöhung verspricht man sich einen Zuwachs von weiteren 1,6 Millionen Euro.
Kritik an der Entscheidung der Stadtverordneten kommt vom DEHOGA und aus der Hotellerie.
So sagte der neue DEHOGA Präsident Daniel Reuner: „Wer in der jetzigen Situation, nach Jahren des Umsatzrückgangs in der Branche und mit weiterhin hohen Kosten vor der Brust, die Hotellerie weiter belastet, vergisst, welchen Beitrag die Hotels z. B. für Sport, Schlössernacht oder Winteroper leisten. Jetzt ist nicht die Zeit für weitere Erhöhungen von Abgaben und Steuern für das Gastgewerbe, das aktuell noch immer in einer wirtschaftlich schwierigen Lage ist.“
Thomas Zabel, Geschäftsführer vom Kongresshotel Potsdam fürchtet ebenfalls um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Potsdam, die durch die Erhöhung kommunaler Abgaben und Steuern sinken würde. Er äußerte angesichts der Haushaltslage der Stadt Verständnis für die Suche Einspar- bzw. Einnahmepotenzialen, merkt aber an, dass die Branche Planungssicherheit braucht: „Wir benötigen ausreichend Vorlaufzeit, um unsere Gäste und Tagungskunden über Preisänderungen zu informieren und auf die Erhöhungen vorzubereiten. Eine Erhöhung in der zweiten Jahreshälfte wäre zwar herausfordernd, aber zumindest realistisch. Kurzfristige Anpassungen hingegen überfordern nicht nur unsere internen Abläufe, sondern gefährden nachhaltig das Vertrauen der Gäste in den Potsdamer Tourismus und den Tagungsstandort.“
Auch Olaf Lücke, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Brandenburg äußerte sich sich enttäuscht: „Leider müssen wir immer wieder von den Plänen der Stadt aus der Zeitung erfahren. Dieser Umgang mit der Potsdamer Wirtschaft ist mehr als enttäuschend!“
Hier finden Sie Informationen zu den Diskussionen im Vorfeld der Bettensteuer-Erhöhung.
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