Smart Reisen: Wie Daten die Tourismusbranche transformieren
DIANA-T, ein wegweisendes Projekt zur Förderung der Datenökonomie im Tourismus, ist gestartet. Unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ist Ziel des Projekts, eine dezentrale Datenplattform zu schaffen. Es werden beispielhaft kombinierte Dienstleistungen mehrerer Anbieter entwickelt, etwa zur gemeinsamen Analyse von Besucherdaten oder zur Planung von nachhaltigen Ausflügen.
Was ist DIANA-T?
Digitale Leistungen, Datenintegration und Datenautonomie für eine nachhaltigere Tourismusbranche (DIANA-T) ist ein wegweisendes Projekt, das die Datenökonomie im Tourismussektor vorantreibt. Gestartet im Januar 2024 und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt, zielt DIANA-T darauf ab, neue Ansätze und Ideen für die Nutzung von Daten im Tourismus zu entwickeln. Das Projekt bringt ein vielfältiges Konsortium aus touristischen Betrieben, IT-Anbietern, Destinationen und Wissenschaftspartnern zusammen, um die Zukunft des Tourismus durch innovative Datennutzung zu gestalten.
Was sind Datenräume und Open Data?
Bevor wir weiter ins Detail gehen, hier eine kurze Einführung in einige Schlüsselbegriffe:
- Datenräume sind virtuelle Umgebungen, in denen Daten sicher gespeichert und geteilt werden können. Sie ermöglichen es verschiedenen Akteuren, Daten untereinander auszutauschen und gemeinsam zu nutzen, ohne dass diese die Kontrolle über ihre eigenen Daten verlieren.
- Open Data bezieht sich auf Daten, die frei zugänglich und verwendbar sind. Sie sind eine wesentliche Ressource für Innovation, da sie ohne juristische oder finanzielle Einschränkungen genutzt werden können.
- Datenökonomie im Tourismus bezieht sich auf die Nutzung von Daten als wirtschaftliches Gut, um betriebliche Abläufe zu optimieren, personalisierte Angebote zu erstellen und insgesamt bessere Reiseerlebnisse zu schaffen. Durch die Analyse von Daten können Unternehmen im Tourismussektor ihre Dienstleistungen verbessern, ihre Effizienz steigern und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Ziele und Vorgehensweise von DIANA-T
Das Hauptziel von DIANA-T ist die Entwicklung einer dezentralen Datenplattform, die auf der Basis von Gaia-X, einer sicheren Cloud-Infrastruktur, aufgebaut ist. Diese Plattform kombiniert die Nutzung von offenen Daten und nicht-offenen Daten, wie persönliche oder vertrauliche Informationen. Im Fokus stehen dabei Dienstleistungen wie die gemeinsame Analyse von Besucherdaten oder die Planung von nachhaltigen Ausflügen.
Erstes Strategietreffen in Berlin
Das erste wichtige Strategietreffen fand kürzlich beim Mittelstand-Digital Zentrum Tourismus (MDZT) in Berlin statt. Hier versammelten sich die Projektpartner, um die Richtung des Projektes zu diskutieren und erste Schritte zu planen. Das Treffen erwies sich als fruchtbar, mit der Entwicklung konkreter Ideen, die die Basis für die zukünftige Arbeit bilden.
Christoph Henseler, Projektkoordinator und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des CIST, äußerte sich begeistert über die Ergebnisse: „Das Zusammenspiel der verschiedenen Partner hat nicht nur Spaß gemacht, sondern auch zu innovativen Ideen geführt.“
Partner und ihre Rollen
Zu den beteiligten Partnern gehören das CIST, das die Prozesssteuerung und Technologieentwicklung übernimmt, sowie das Deutsche Institut für Gutes Leben (difgl), das Zukunftsbilder für den datengestützten Tourismus entwirft. Ebenfalls beteiligt sind Unternehmen wie die Land in Sicht AG und die netzvitamine GmbH, die wichtige Beiträge zur Entwicklung der Datenplattform leisten.
Praxisnahe Erprobungen dieser Technologien finden durch lokale Tourismusorganisationen statt, wie z.B. die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und die Schwarzwald Tourismus GmbH, welche die entwickelten Lösungen direkt anwenden und testen.
Zukünftige Perspektiven
Das nächste große öffentliche Event, ein Foresight- und Visionierungsworkshop, ist für den Herbst 2024 geplant. Es soll weiterführende Ideen und Visionen für die Nutzung der Datenplattform in der Tourismusbranche erarbeiten.
DIANA-T steht exemplarisch für die Möglichkeiten, die sich durch die Datenökonomie für den Tourismus eröffnen. Durch die Entwicklung einer innovativen Dateninfrastruktur könnten nicht nur bestehende Geschäftsmodelle transformiert, sondern auch völlig neue Ansätze in dieser dynamischen Branche geschaffen werden.
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH