Destinationsmanagement

New Work Experiences - Was als Nächstes kommen könnte

29.02.2024
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Von Dr. Andreas Zimmer, Leiter Clustermanagement Tourismus bei der TMB

Wagen wir gemeinsam einen Blick in die Zukunft. Blicken wir dazu mal positiv 10, vielleicht 15 Jahre voraus. Die letzten Löcher in der Mobilfunkversorgung sind gestopft und irgendwann ist sie wirklich da: die Breitbandverbindung in der Fläche. Berlin und Brandenburg sind als Hauptstadtregion zusammengewachsen und mit weiteren Ansiedlungen eine der innovativsten Räume in Europa.

Die Urbanisierung hat einen starken Gegentrend erhalten, der Zuzug in die ländlichen Gebiete und Klein- und Mittelstädte bringt neue kreative Lösungen nicht nur nach Brandenburg, sondern auch in die benachbarten Bundesländer. 

Vor allem hat ein Kulturwandel stattgefunden, der ja meist deutlich länger braucht als technologische Entwicklungen. Private und öffentliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bieten immer mehr ortsunabhängiges Arbeiten an, auch weil sie wissen, dass ihr Fachkräftepotential damit deutlich steigt. Denn nicht alle sind mehr bereit, für einen Job umzuziehen oder jeden Tag zu pendeln. Das hält höhere Einkommensniveaus in der Fläche und erhöht das Steueraufkommen der Gemeinden, die es dadurch wiederum schaffen, z.B. soziale Infrastrukturen wie Schulen und Mobilitätsdienstleistungen aufrechtzuerhalten. 

Foto Dr. Andreas Zimmer beim Vortrag
Quelle:

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

BrandenburgCamp/Gut Boltenhof/Dr. Andreas Zimmer

Und New Work Experiences spielen in dieser Welt eine große Rolle, weil

  • solche Konzepte die Begegnung zwischen lokaler Bevölkerung und Gästen intensivieren und zugleich neue, diverse Angebote im Tourismus- und Freizeitsektor schaffen, 
  • bei aller Flexibilisierung der Arbeitswelt es auch darum geht, in persönlichem Kontakt mit anderen zu bleiben und zu treten, 
  • sie ein verbindendes Element zwischen Stadt und Land sind (wenn man so will: Orte mit Dichte und Funktion), 
  • sie neue Wege der Innovation bzw. für Innovatorinnen und Innovatoren bilden, die wir gerade in den ländlichen Räumen brauchen, 
  • sie so wandelbar sind, dass sie an vieles Bestehende andocken können, 
  • sie oftmals an Orten entstehen, die vorher nicht mehr oder ungenutzt waren. So werden ländliche und städtische Leerstellen gefüllt mit dem Ausrufezeichen der kreativen Nutzung; 
  • sie der Geburtsort für ein lokales und regionales Innovationsökosystem sein können, bilden sich doch um sie nicht selten eine lebendige Start-Up-Szene, die eine ganze eigene Dynamik entfaltet (siehe Bad Belzig/Wiesenburg)  
Foto von Person am Laptop im Gut Boltenhof
Quelle:

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

BrandenburgCamp/Gut Boltenhof

Im besten Fall können diese Orte zu Resonanzbeziehungen zwischen Stadt und Land, Metropole und Provinz, Einheimischen und Gästen sowie verschiedenen Milieus und Gruppen werden. Sie können als „Dritte Orte“ maßgeblich dazu beitragen, zu versöhnen und eine Kultur des Miteinanders befördern. Viele dieser Orte sind keine künstlichen Inseln, sondern Herzensanliegen von ganz besonderen Menschen, die jenseits des ökonomischen Strebens Räume für das Gemeinwohl schaffen wollen. 

Foto von Arbeitssituation
Quelle:

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH