Barrierefreiheit
Marktforschung

Barrierefreier Tourismus – Marktvolumen & Potential

17.11.2022
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Die sich im demographischen Wandel befindende Gesellschaft, stellt den Tourismus vor neue Herausforderungen und verlangt nach mehr Barrierefreiheit touristischer Angebote. Service, Komfort und Nutzbarkeit werden immer mehr zu unverzichtbaren Qualitätsmerkmalen.

Hier bieten sich Chancen für den Tourismus. In einer alternden Gesellschaft wird sich das Nachfragepotential hinsichtlich Angeboten mit mehr Komfort stetig erhöhen. Gerade mit dem Alter werden Mobilitäts- oder Aktivitätseinschränkungen wahrscheinlicher, weshalb Barrierefreier Tourismus zu den wichtigsten Wachstumssegmenten gehört. 

2015 unternahmen Menschen mit Behinderungen in Deutschland drei Millionen Urlaubsreisen. Diese Zahl könnte und würde deutlich höher ausfallen, vorausgesetzt es gäbe mehr barrierefreie Angebote sowie transparente Informationen zu deren Zugänglichkeit. Vor allem ältere Gäste wünschen sich das, denn auch wenn sie mit zunehmendem Alter schlechter hören, sehen oder gehen, möchten sie weiterhin selbstständig reisen und Ausflüge machen.

Kontakt

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Kerstin Lehmann

Barrierefreies Reisen & Markenmanagement

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH
Babelsberger Str. 26
14473 Potsdam
Deutschland

Demographischer Wandel erhöht die Nachfrage

Genau diese älteren Gäste über 60 Jahre erreichen als zahlenstarke „Babyboomer“ derzeit peu à peu das Rentenalter. 2030 wird fast jeder Dritte Einwohner Deutschlands (34 %) älter als 60 Jahre alt sein. Bis 2025 prognostizieren Experten jährlich zehn Millionen mehr Kurzurlaubsreisen bei den über 70-jährigen Reisenden. Das unterstreicht noch einmal, dass der barrierefreie Tourismus ein chancenträchtiger Markt ist, der im Land Brandenburg bereits gut aufgestellt ist. So sind bereits über 900 Angebote auf Barrierefreiheit geprüft und in der Datenbank aufgenommen worden. Hier können sich die Gäste bereits von zu Hause aus detailliert über die Zugänglichkeit von Urlaubs- und Freizeitangeboten informieren.

Bevölkerungsprognose 2030

Von einer barrierefreien Infrastruktur und entsprechenden touristischen Angeboten profitieren weitaus mehr Menschen. Neben den bereits erwähnten älteren Touristen zählen hierzu insbesondere Familien mit Kindern sowie die Bevölkerung vor Ort – vor allem, wenn man bedenkt, dass in Brandenburg aktuell mehr Menschen mit Behinderung leben als im Bundesdurchschnitt und die Zahl älterer und hoch betagter Menschen deutlich zunehmen wird.

Konsequent umgesetzt, stellt Barrierefreiheit ein Qualitätsmerkmal dar, das zusätzlichen Komfort und Service in bestehende sowie neue Attraktionen und Dienstleistungen integriert und sich an alle Menschen richtet.

Quelle:

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

teejit

Barrierefreier Tourismus: Chancen identifizieren

Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich. Den Tourismus stellen sie damit vor neue Herausforderungen, bieten ihm aber auch neue Chancen. Vor allem der demographische Wandel als Folge einer alternden Gesellschaft verlangt nach mehr Barrierefreiheit in der touristischen Produktentwicklung und Vermarktung.

Sieben gute Argumente für den barrierefreien Tourismus

Barrierefreiheit wird zum Qualitätsmerkmal, wenn sie allen Gästen einen sicheren, komfortablen und somit bequemen Urlaub ermöglicht.

In Deutschland leben derzeit 10,3 Mio. schwer- und leichtbehinderte Menschen. Das sind 13 % der Bevölkerung. Ihre Zahl wächst seit Jahren. Ältere sowie aktivitäts- und mobilitätseingeschränkte Reisende bieten deshalb als Gästegruppe ein großes Marktpotenzial.

Aktuell sind in Deutschland 17,3 Mio. Menschen 65 Jahre alt oder älter. 2060 werden dies ca. 23 Mio. Menschen sein. Infolge dieses demographischen Wandels wächst auch die Nachfrage nach barrierefreien Angeboten deutlich.

Menschen mit Aktivitäts- und Mobilitätseinschränkungen sowie ältere Gäste verbringen ihren Urlaub oft und mit Vorliebe in deutschen Reiseregionen.

Mehr als andere Urlauber bevorzugen aktivitäts- und mobilitätseingeschränkte Gäste das Reisen in der Nebensaison.

Mit barrierefreien Angeboten können sich touristische Betriebe, Orte und Regionen profilieren und ihre Wettbewerbsposition verbessern.

Von der barrierefreien Entwicklung eines Tourismusortes bzw. einer Tourismusregion profitieren auch die Einwohner, da die Lebens- und Aufenthaltsqualität vor Ort steigt.

Wussten Sie schon?

  • Im Jahr 2020 wird die Zahl der Reisen von älteren und behinderten Gästen innerhalb der EU auf 862 Mio. Reisen pro Jahr steigen. Gelänge es, die barrierefreie Zugänglichkeit tourismusrelevanter Einrichtungen deutlich zu erhöhen, ließen sich sogar jährlich 1.231 Mio. Reisen realisieren.
  • Im Jahr 2009 ist in Deutschland die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) in Kraft getreten. Damit ist die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, auch im Urlaub, ein Menschenrecht!