Know How
Um sich mit dem Thema „Innovationen im Tourismus“ umfänglich auseinandersetzen zu können, stellen wir Ihnen hier Hintergrundinformationen zur Verfügung, die ein erfolgreiches Innovationsprojekt begünstigen.
Geschichte der Innovationen
Joseph Schumpeter (1883-1950), ein Ökonom aus Österreich-Ungarn, gilt als Begründer des Begriffes „Innovation“. Er stellt 1911 die „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ auf. Für Schumpeter ist Innovation „die Durchsetzung einer technischen oder organisatorischen Neuerung, nicht allein aufgrund ihrer Erfindung“.
Definition „Innovationen im Tourismus“
Innovationen im Tourismus sind neue Produkte, Dienstleistungen, Verfahren oder organisatorische Neuheiten, die MERKLICH von Standardlösungen abweichen, Aufmerksamkeit erzeugen, REALISIERT werden und sich dann ERFOLGREICH am Markt (bzw. im Unternehmen) behaupten.
Quelle: Hinterholzer/Joos: Innovationsguide für Tourismusunternehmen 2011:27
Warum ist Innovation im Tourismus notwendig?
- Steigender Wettbewerbsdruck: Um diesem zu entgehen bzw. hier gegenzusteuern, hilft nur die Differenzierung des eigenen Angebotes. Das eigenen Angebot muss sich von den Mittbewerbern abheben.
- Alternde Produkte: Jedes Produkt hat eine gewisse Lebensdauer. Diese nennt sich auch Produktlebenszyklus, welcher sich in fünf Phasen unterteilen lässt: Einführung, Wachstum, Reife, Sättigung und Rückgang (Degeneration). Innovationen sollten angegangen werden, wenn die Auftragslage richtig gut ist, d.h. wenn sich das Produkt in der „Reifephase“ befindet.
- Kundenbedürfnisse ändern sich: Die Kundenbedürfnisse sind individuell und häufig nicht mehr vorhersagbar durch die bloße Betrachtung der demographischen Eigenschaften.
Wir sprechen daher häufig vom hybriden Kunden. - Trends: Diese kommen und wandeln sich immer schneller. Hier muss genau geschaut werden, was ist für meine Zielgruppe relevant.
- Veränderungen machen Menschen Spaß: Heute ist das Urlaubsmotiv Nr. 1: Ausbruch aus dem Alltag, sprich Veränderung. Es gibt zwar noch Stammgäste (und das ist auch gut so), aber auch diese freuen sich über kleine Verbesserungen, Neuerungen, Optimierungen des bestehenden Produktes.
Innovationen im Tourismus – Erfolgsfaktoren
Erfolgsfaktor 1 – UnternehmerIn mit Innovators DNA (nach Müller/Kramer), die durch folgende fünf Hauptmerkmale gekennzeichnet sind
- Sie sind am Probieren und Experimentieren
- Sie zeigen Begeisterung für alles Neue
- Sie stehen laufend in einem Wettbewerb für neue Ideen
- Sie werten neue Ideen sorgfältig und systematisch aus
- Sie bereiten das Personal gezielt auf jede Neuerung vor
Erfolgsfaktor 2 – Innovationsklima/-kultur implementieren (Quelle: Praxiswissen Innovationsmanagement, O. Gassmann, P. Sutter, Hanser Verlag 2008)
- Eigenverantwortung statt Strukturen
- Flache Hierarchien
- Direkte & offene Kommunikation untereinander
- Feedback und Fehlertoleranz – Fehler gehören zum Alltag
- Vertrauen
- Anreizsysteme und Beteiligungen
Erfolgsfaktor 3 – Ständige Marktbeobachtung
Marktstudien, Fachliteratur, Trendforschung, Internetrecherche, Kundenfeedback, Kongressbesuche, etc.
Erfolgsfaktor 4 – Innovationsnetzwerke zum Austausch
- Neugierde
- Öffnung für branchenfremde Unternehmen
- Gemeinsame Vision
- Wir-Gefühl
- Beteiligung ALLER Teilnehmer
- Zusammenarbeit mit der Wissenschaft
Innovationsprozess in der Praxis
- Problemfindung/Problemlage
- Problemkonkretisierung
- Ideenfindung
- Ideenanreicherung
- Ideenbewertung
- Umsetzung der Idee