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Museen als wirtschaftlicher Standortfaktor und Impulsgeber

03.07.2025
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Museen sind auch in ländlichen Regionen ein Garant für das touristische Portfolio. Eine Studie des Instituts für Museumsforschung belegt erstmals die ökonomischen Wirkungen der Museumslandschaft in Deutschland und auch im Land Brandenburg.

Museen zahlen sich aus

Für die Direktorin des Instituts für Museumsforschung, Prof. Dr. Patricia Rahemipour, steht seit der kürzlich veröffentlichten Studie "Der ökonomische Fußabdruck von Museen" fest: „Die Debatte um die gesellschaftliche Relevanz und Wirksamkeit von Museen muss ganzheitlich geführt werden und sollte sozio-kulturelle wie ökonomische Faktoren berücksichtigen. Museen vermitteln als Kulturträger und außerschulische Bildungseinrichtungen gesellschaftliche Werte und stärken die Demokratie", meint Prof. Dr. Patricia Rahemipour weiter. "Zugleich sind sie auch wirtschaftlich relevant und ein wichtiger Standortfaktor, sowohl für den Tourismus als auch für die Lebensqualität vor Ort." 
 

Freilandmuseum Lehde im Spreewald

Freilandmuseum Lehde im Spreewald

Quelle:

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Steffen Lehmann

Die wichtigsten Ergebnisse (deutschlandweit):

  • Die Impulse, die Museen als touristische Ziele setzen, sicherten rund 180.000 Arbeitsplätze (VZÄ) und sicherten den öffentlichen Haushalten in 2023 Rückflüsse von Steuern und Sozialabgaben in Höhe von 5,7 Mrd. Euro. Das entsprach in etwa der Summe, die die öffentliche Hand in Museen investierte.
  • 9,4 Milliarden Euro war der Beitrag der knapp 7.000 Museen in Deutschland zum Brutto-Inlands-Produkt (BIP) 2023. Den von Museen ausgelösten Wertschöpfungseffekten (direkt, indirekt, induziert) standen Investitionen in Form von Zuschüssen der öffentlichen Hand in Höhe von rund 5,6 Mrd. Euro gegenüber.
  • Die Wertschöpfung von Museen ist fast doppelt so hoch wie die investierten Mittel: Jeder von der öffentlichen Hand in Museen investierte Euro ermöglichte 2023 eine Wertschöpfung von rund 1,70 Euro.
  • Bei hochgerechnet 167 Mio. Museumsbesuchen in 2023 waren die Effekte aus den begleitenden Ausgaben der touristischen Besucherinnen und Besucher erheblich: Jeder von der öffentlichen Hand in Museen investierte Euro trug 2023 dazu bei, dass die Touristinnen und Touristen weitere 2,40 Euro an Wertschöpfung in Form von Dienstleistungen, Übernachtungen und Mobilität rund um ihren Ausstellungsbesuch generierten.

Zahlen für Brandenburg:

Die Schätzung der ökonomischen Effekte für Brandenburg mit seinen 324 Museen (Zahlen für 2022), davon der überwiegende Teil sehr klein (unter 10.000 Besuchen) und klein (unter 25.000 Besuchen), führt zu folgenden grob ermittelten Ergebnissen:

  • Die Wertschöpfungseffekte betrugen in Summe rund 320 Mio. Euro, die Einkommenseffekte 230 Mio. Euro, die Kaufkrafteffekte 100 Mio. Euro, die Fiskaleffekte 120 Mio. Euro. 
    Dem standen rund 190 Mio. Euro Investitionen gegenüber.
  • Der Beschäftigungseffekt betrug rund 3.800 Arbeitsplätze (VZÄ).
  • Die Wertschöpfung pro von der öffentlichen Hand investierten Euro lag bei 1,69 Euro.
  • Rund 65% der Investitionen flossen über Fiskaleffekte an die öffentliche Hand zurück.