Destinationsmanagement

Tourismusfinanzierung: Rückblick auf die erste digitale Werkstatt

02.07.2025
Sharing
  • In Zwischenablage kopiert

Im Rahmen des Projekts „Touristische Umsetzungshilfe für das KAG in Brandenburg“ fand am 24. Juni 2025 die erste digitale Kurzwerkstatt statt – ein Auftakt zur praxisnahen Einführung touristischer Kommunalabgaben in brandenburgischen Kommunen.

Im Mittelpunkt standen zwei zentrale Themen: das strukturierte Vorgehen zur Kalkulation von Gästebeitrag und Tourismusbeitrag sowie die Frage nach politischer Rückendeckung und Akzeptanzförderung.

Strukturiertes Vorgehen: Maßnahmenplan und Kalkulation

Ein systematischer Maßnahmenplan hilft Kommunen dabei, ihre touristischen Leistungen und Infrastrukturen transparent zu erfassen, nutzerorientiert zu kalkulieren und rechtssicher umzusetzen. Der Beitrag der Gäste und touristisch profitierenden Unternehmen soll dabei nachvollziehbar, fair und zweckgebunden erfolgen. 

Foto von Taschenrechner inmitten von Münzen und Scheinen

Wesentliche Erkenntnisse:

  • Eine klar strukturierte Definition touristischer Einrichtungen ist Voraussetzung für jede rechtssichere Kalkulation.
  • Die Abgrenzung zwischen touristischer und allgemeiner Nutzung (z. B. bei Infrastruktur wie Toiletten oder Radwegen) beeinflusst den umlagefähigen Anteil entscheidend.
  • Ein einfach nachvollziehbarer Rechenweg und eine transparente Dokumentation schaffen Vertrauen und schützen vor rechtlichen Angriffen.

Politische Unterstützung: Rückhalt und Akzeptanz sichern

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Bedeutung politischer Unterstützung: Ohne Akzeptanz in Gremien, bei Einheimischen und Leistungsträgern bleibt die Einführung solcher Abgaben schwierig. Best Practices, Kommunikationsstrategien und Beteiligungsmodelle – etwa durch Ausschüsse oder Fonds – wurden als erfolgreiche Instrumente diskutiert.

Wesentliche Erkenntnisse:

  • Frühe Einbindung politischer Gremien und klarer Bezug zur Haushaltslage erhöhen die Zustimmung zur Einführung touristischer Abgaben.
  • Zweckbindung und Transparenz bei der Mittelverwendung sind zentrale Argumente gegenüber Bevölkerung und Leistungsträgern.
  • Mitbestimmungsmodelle, z. B. über Tourismusfonds oder eigene Ausschüsse, fördern die langfristige Akzeptanz und Identifikation mit der Abgabe.