Uckermark: Entwicklung als nachhaltige Reiseregion
Die Uckermark ist als nachhaltige Reiseregion zertifiziert und arbeitet an einer nachhaltigen touristischen Entwicklung. Die Exzellenzinitiative Nachhaltige Reiseziele sprach mit der tmu Tourismus Marketing Uckermark GmbH über Bedeutung und Herausforderungen der Regionalentwicklung und über die Entscheidung bei der Initiative mitzuwirken.

Die Exzellenzinitiative Nachhaltige Reiseziele ist ein Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des Deutschen Tourismusverbands, das sich für die Förderung und Entwicklung von nachhaltigen Reisezielen in Deutschland einsetzt. Das Programm arbeitet mit verschiedenen Regionen und Destinationen zusammen, um sich zu vernetzen, Herausforderungen gemeinsam zu meistern sowie Best Practices und Lessons Learned auszutauschen und gemeinsam an der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien zu arbeiten.
Die Initiative war im Gespräch mit Silke Rumpelt, der Nachhaltigkeitsbeauftragten der tmu Tourismus Marketing Uckermark GmbH, welche die Rolle der regionalen Destinationsmanagementorganisation übernimmt, und hat nach ihrem Verständnis und den Herausforderungen einer nachhaltigkeitsengagierten Tourismusdestination gefragt.
Die Uckermark steht für nachhaltigen Naturtourismus, denn etwa zwei Drittel der Fläche unterliegt dem Natur- oder Landschaftsschutz. Die touristischen Strukturen sind gekennzeichnet durch in der Fläche verteilte Klein- und Kleinstbetriebe.
Silke Rumpelt definiert Nachhaltigkeit als Zukunftsfähigkeit. Im Tourismus beziehe sich dies nicht nur auf den Verbrauch von Ressourcen wie Wasser und Strom, sondern auch auf Themen wie langfristige Personalbindung, regionale Integration und eine stabile Preisgestaltung. Für Rumpelt ist der Tourismus dann nachhaltig, wenn die gesamte Region davon profitiert und die Lebensqualität der Bewohner spürbar erhöht wird.
Nachhaltigkeit ist ein immer wichtiger werdendes Thema, auch in der Tourismusbranche. Die Uckermark setzt sich dabei aktiv für den Erhalt ihrer Ressourcen ein. Allerdings gibt es auch Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Uckermark. Rumpelt nennt hier unter anderem die kleinteilige Anbieterstruktur und den Mangel an Zeit und Muße bei vielen touristischen Unternehmen, die oft als Ein-Mann-Betriebe oder im Nebenerwerb betrieben werden. Die Nachhaltigkeit wird dabei oft als zusätzliches Thema aufgefasst und nicht als Grundkonzept für alle betrieblichen Entscheidungen.
Ein weiteres Problem stellt die nachhaltige Mobilität dar. Die Uckermark ist eine weitläufige und dünn besiedelte Region, wodurch es schwierig ist, nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln. Hier braucht es laut Rumpelt engagierte Mitstreiter in den lokalen Tourismusvereinen, Schutzgebietsverwaltungen und Kommunen sowie einen langen Atem. Die tmu beteiligt sich daher aktiv an Nahverkehrsplänen und hat einen regionalen Nahverkehrsbeirat initiiert. Auch bei der Einführung einer Gästekarte Brandenburg war die Uckermark Pilotregion. Um nachhaltiger zu werden, empfiehlt Rumpelt externes Coaching und eine schrittweise Vorgehensweise. Wichtig ist es, Anbieter und Partner in den Prozess einzubinden und mitzunehmen.
Die Uckermark beteiligt sich an der Exzellenzinitiative Nachhaltige Reiseziele, um sich mit ähnlich orientierten Reiseregionen fachlich auszutauschen, neue Impulse zu bekommen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Viele Themen und Herausforderungen betreffen alle Reiseregionen, daher macht es Sinn, gemeinschaftlich Lösungen zu entwickeln.
Für die Zukunft wünscht sich Rumpelt, dass die ländlichen Räume politisch nicht abgehängt werden und der Charakter der Uckermark erhalten bleibt, mit seiner Natürlichkeit, Wildheit und Einfachheit.