71 Prozent der Deutschen finden Wanderer sympathisch
Was für ein konkretes Bild haben die Deutschen eigentlich von Wanderern? Welche Eigenschaften werden Wanderern zugeschrieben und wie sympathisch sind den Deutschen Begriffe wie Wanderer, Spaziergänger oder Bergsteiger? Diese Fragen hat das Deutsche Institut für Tourismusforschung in einer deutschlandweit repräsentativen Studie an 2.056 Personen untersucht.
In der Studie des Deutschen Instituts für Tourismusforschung wurde dem Image des Wanderers im Nov./Dez. 2022 auf den Grund gegangen und der Ergebnisbericht ist nun veröffentlicht. Neben Aspekten zur Sichtweise der Deutschen auf Begriffe wie Wanderer, Spaziergänger oder Bergsteiger wurden auch Gebiete / Landschaftsformen und damit verbunden Wandergebiete (Mittel-/Hochgebirge, Flachland, …) beurteilt, an denen Wanderer anzutreffen sind. Denn die verschiedenen Landschaftsformen sorgen für unterschiedliche Präferenzen bei Wanderern. Beliebt sind aufgrund der Schwierigkeitsgrade und Höhenparameter Wanderungen im hügeligen Gelände und leichte Wanderungen im Flachland.
TMB-Fotoarchiv
Steffen Lehmann
Für manche Wanderaktivitäten, vor allem für jene direkt vor der Haustür bei Ausflügen, sind die Entfernungen zu Gebirgen zu groß, so dass für Regionen wie Berlin und Brandenburg ohnehin eher Wanderwege im Flachland erreichbar sind. Hier liegt entsprechendes Potenzial für Brandenburg – so im Sinne von Erholung nahe dem Wohnort, ganzjährige Wandererlebnisse, Wanderungen mit besonderen Naturerlebnissen (Wald, Seen, Flüsse) oder Wanderungen in flachem, leicht hügeligem Gelände. Elemente wie frische Luft, Naturerlebnis, aktiv sein oder Stress abbauen, machen vor allem das Thema „Gesundheit“ beim Wandern bedeutsam – aber auch das Thema „Barrierefreiheit“ in flachen Wanderdestinationen auf einfach begeh- bzw. befahrbaren Wegen. Nicht zu vernachlässigen auch das Thema „Spazieren gehen“, was oft mit kurzen Ausflügen zu Fuß verbunden wird und gerade in Brandenburg eine wichtige Rolle, z.B. bei den Aktivitäten vor Ort bei Urlaubsreisen, spielt.
Für das Reiseland Brandenburg gibt es keine eigenständigen Erhebungen bzw. Untersuchungen zum Wandertourismus. Aber in zwei regelmäßig beauftragten Studien wird hier zur Aktivität "Wandern" eingegangen und es liegen entsprechende Ergebnisse für die Destination Brandenburg vor. Die Themeneignung der Reiseregion Brandenburg durch alle Befragte hinsichtlich der Urlaubsaktivität "Wandern" lag bei der Untersuchung im Destination Brand 2021 (Inspektour GmbH) bei 33 Prozent.
Im Ranking (Basis: alle Befragte) der insgesamt für Brandenburg analysierten 15 Urlaubsaktivitäten in Destination Brand 21 lag die Kompetenzzuschreibung für
- "Wandern" damit gleichauf mit "Besuch von Schlössern und Herrenhäusern" (33 Prozent) auf dem 5. Rang nach
- "Natur" (37 Prozent) und
- „Besuch von Gärten/Parks“ und „Rad fahren“ (je 35 Prozent).
Zu den beliebtesten Aktivitäten der inländischen Urlaubsgäste in Brandenburg gehörten im Jahr 2022 nach wie vor Natur- und Outdoor-Aktivitäten wie
- Aufenthalt in der Natur (bei 75 Prozent der Urlaubsreisen nachgegangen)
- Spazieren gehen (48 Prozent)
- Aktivitäten am/im/auf dem Wasser (z.B. Baden, Segeln) (44 Prozent)
- Radfahren (32 Prozent) und Wandern (25 Prozent)
(Mehrfachnennungen möglich | Quelle: GfK-DestinationMonitor Brandenburg).
- Die besten Wanderwege und Wandertouren Brandenburgs in der Kommunikation.
- Mehr zum Thema „Wandertourismus“ in Brandenburg hier.
- Weitere Daten und Fakten zum Wandern in Brandenburg (Destination Brand, DestinationMonitor) hier.
Studie „Image der Wanderer“
Annahmen über bevorzugte Wandergebiete
Frage: Was denken Sie, wie häufig Wanderer in den nachfolgenden Gebieten unterwegs sind?
Basis: Alle Befragte (n = 2.056); Top-2-Box in % der Befragten (Skala von 1 = „sehr oft“ bis 5 = „nie“), Quelle: Deutsches Institut für Tourismusforschung, 2023.
Im Flachland unterwegs sind aus Sicht aller Befragten 10 Prozent sehr oft und 36 Prozent oft (Top2 = 45 Prozent). Hier gibt es im Vergleich zu den anderen abgefragten Gebieten die höchste Bewertung für „gelegentlich“ (33 Prozent). Darüber hinaus wurden Besonderheiten nach soziodemografischen Differenzierungen hinsichtlich der Einstufung von Wandergebieten durch „alle Befragte“ (Top2-Wert = 45 Prozent) in der Studie herausgestellt. So werden z.B. Küsten und Flachland mit steigendem Alter stärker als häufige Wandergebiete beurteilt oder selbständig / freiberuflich Tätige sehen das Flachland stärker als häufige Wandergebiete an. Nachfolgend überdurchschnittlich häufige Einstufungen bzw. Annahmen des Flachlandes als bevorzugtes Wandergebiet durch …
- Weibliche Personen (48 Prozent)
- Ältere (55 Jahre+) (52-58Prozent)
- Ostdeutsche (49 Prozent)
- Personen mit einem HHNEK über 5000€ (50 Prozent)
- 2-Personen-Haushalte (48 Prozent) und Personen in fester Partnerschaft lebend (49 Prozent)
- Selbständige/ Freiberufler (51 Prozent) oder auch nicht (mehr) Berufstätige (47 Prozent)
Deutsches Institut für Tourismusforschung, 2023