Die Deutschen im Krisenmodus – aber nicht auf Reisen
Positive 41. Deutsche Tourismusanalyse 2025.
Die aktuellen Zahlen zum Reiseverhalten der Bundesbürger stehen in einem bemerkenswerten Kontrast zur allgemeinen Stimmungslage im Land. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, gesellschaftlicher Spannungen und einer insgesamt pessimistischen Grundhaltung steigt die Reisefrequenz weiter an. Die Reisewelle rollt weiter.
„Reisen wird auch 2025 von den meisten Bundesbürgern als essenzieller Bestandteil des Lebens gesehen. Für sie ist Urlaub nicht nur Erholung, sondern auch eine bewusste Auszeit vom belastenden Alltag – ein Ventil in einer Zeit, die von Pessimismus und negativen Schlagzeilen geprägt ist, sowie ein Ausdruck von Resilienz und dem Bedürfnis nach Normalität“, konstatiert Dr. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der „Stiftung für Zukunftsfragen“.
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unsplash
Elaine Tu
Hier haben wir die wichtigsten Kernergebnisse für Sie zusammen gefasst:
- Reisefrequenz steigt weiter an - Krisenstimmung im Alltag, Sonnenschein im Urlaub
Im Jahr 2024 unternahmen 63 Prozent eine mindestens fünftägige Reise, womit dieser Wert nahezu den historischen Höchststand von 65 Prozent im Jahr 2006 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 entspricht dieses einer Zunahme von zwei Prozentpunkten. - Reisedauer wie vor 20 Jahren - Seit 20 Jahren kaum Veränderungen
Die durchschnittliche Urlaubsdauer lag im Jahr 2024 bei knapp 13 Tagen und übertraf damit leicht den Wert des Vorjahres. Betrachtet man jedoch den langfristigen Trend der vergangenen 20 Jahre, zeigt sich eine bemerkenswerte Konstanz. Abgesehen von den pandemiebedingten Einschränkungen im ersten Coronajahr blieb die Reisedauer über die Jahre weitgehend stabil. - Urlaubsausgaben auf Rekordhoch - Nie wurde mehr ausgegeben
Während sich die durchschnittlichen Reiseausgaben bei der Haupturlaubsreise (Gesamtausgaben) in 2014 auf 1.071€ beliefen, lagen sie in 2024 bei 1.544€. - Die Reiseabsichten steigen leicht: Fast sieben von zehn Bundesbürgern haben bereits wieder feste Urlaubspläne für 2025.
- Deutschland bleibt das beliebteste Reiseziel - Urlaub in Deutschland ist nach wie vor "in", 36% verbrachten ihren Haupturlaub in Deutschland.
Davon profitiert auch Brandenburg, denn „klassische Reiseziele wie die Nord- und Ostseeküste oder die Alpenregion bleiben zwar weiterhin beliebt, doch gewinnen weniger bekannte Destinationen zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Bürger entscheiden sich bewusst für neue Orte abseits der stark frequentierten Feriengebiete und setzen auf individuellere Reiseerlebnisse“, so Professor Reinhardt.
Zu diesem Ergebnis kommt die 41. Deutsche Tourismusanalyse der gemeinnützigen BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Für die repräsentative Untersuchung wurden über 3.000 Bundesbürger ab 18 Jahren in Deutschland im Zeitraum Dezember 2024 / Januar 2025 zu ihrem Reiseverhalten und ihren Reiseabsichten befragt.
Detailinformationen zur Analyse finden Sie auf der Webseite der Stiftung für Zukunftsfragen:
https://www.stiftungfuerzukunftsfragen.de/stiftung-fuer-zukunftsfragen-stellt-41-deutsche-tourismusanalyse-vor/