Zielgruppen und Reisemotive im Gesundheitstourismus
Lernen Sie die Zielgruppen und deren Reisemotive kennen, um Ihr Gesundheitsangebot zu optimieren.
Die eigene Lebenswelt hat großen Einfluss darauf, wie sich Menschen über Gesundheitsthemen informieren und auch auf Reisen verhalten. Ob sie Yogakurse schätzen, Einflussmöglichkeiten auf ihre Gesundheit betrachten oder Bewegung in Gesellschaft bevorzugen, hängt von verschiedenen Parametern ab. Umso wichtiger ist es für Sie, ihre Zielgruppe(n) und deren Reisemotive genau zu verstehen und entsprechend anzusprechen.
Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Zielgruppen und Reisemotive im Gesundheitssektor und finden Sie Ihren ganz persönlichen Zugang.
Übersicht der Zielgruppen im Gesundheitstourismus
Gemeinsam mit der Strategieberatung netzstrategen hat das SINUS-Institut basierend auf der Sinus-Milieu-Forschung und vorliegenden Datensätzen fünf Kundengruppen im Gesundheitsmarkt entwickelt. Mit dieser Typologie können Sie als Entscheider im Marketing und in der Gesundheitsbranche ihre Zielgruppen besser verstehen.
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/
Marc Doebert
Drei Reisemotive, die im Trend liegen
Auch im Gesundheitstourismus schlägt sich die Sehnsucht nach Einfachheit nieder. Doch wie kann die Bedienung dieser Sehnsucht authentisch gelingen? Wir stellen Ihnen drei Beispiele vor, die Sie im besten Fall in Ihrem täglichen Tun inspirieren sollen und Lust und Mut auf eine gesundheitstouristische Umsetzung machen.
- My Molo l Reduktion im Wohnen: Good Practice aus Brandenburg, Glamping bei Beibehaltung von Qualität. Fokussierung auf relevante Gesundheitsthemen und schlanke, aber qualitative Lösungen bieten.
- Vigilius Mountain Resort, Südtirol I Reduktion im Webauftritt: Hotelkonzept Einfachheit bei Herausstellung von Qualität, Betonung von Einfachheit im Wording (einfach sein) ebenso wie im Aufbau eines reduzierten Webauftritts, kein TV, aber ausgewählter Film an bestimmten Tagen im Filmraum (Selektion schafft Optimierung). Fokussierung auf Einfachheit bereits im Webauftritt erlebbar machen und Entspannung vermitteln.
- Moosmair, Südtirol I Reduktion in der Küche: Bsp. für Einfachheit im Storytelling in der Küche. Credo: Wir haben nicht immer Alles, aber stets Ehrliches. Klaren Kern herausstellen, denn weniger ist nur dann mehr, wenn ich weiß, woher es kommt.
Komplexität zu reduzieren und Einfachheit herauszustellen, ist nicht ganz einfach. Wer verschlankt, stößt an Grenzen. Wo ist der Übergang zwischen Einfachheit und notwendige Komplexität? Wo wird die Einfachheit der Komplexität gerecht und wo nicht mehr? Wenn wir dies guten Gewissens beantworten können, sind wir auf einem guten Weg dem Gast unnötigen Ballast abzunehmen und somit die Weichen für eine stärkende Zeit zu stellen.
Was hat es mit dieser Resonanz auf sich? Welche Schlussfolgerungen lassen sich da für den Gesundheitstourismus ableiten? Gibt es beispielhafte Projekte, in denen sich die Sehnsucht nach Resonanz manifestiert? Erst kürzlich veröffentlichte das Zukunftsinstitut die neue Tourismusstudie "Der neue Resonanztourismus". Danach können Sie das Thema Resonanz auf vier Ebenen angehen:
- Angebot: Gestalten Sie Angebote, die dem Gast die Chance bieten, sich selbst weiterzuentwickeln und ihm ein Kennenlernen der eigenen Werte eröffnen, sodass er bewusst in Kontakt mit seiner Umgebung treten kann. Anknüpfungspunkte bietet die Gestaltung von naturnahen Körper- und Naturerfahrungen wie Mikroabenteuer zum Ausloten von Grenzerfahrungen.
- Destination: Testen Sie Ihre B2B-Kooperationen auf Resonanzfreundlichkeit: Nicht nur im Gast wird ein Verlangen nach Verbundenheit laut, auch tragfähige Partnerschaften gelingen nur durch Verbindungen auf Augenhöhe. Ein Beispiel liefert die Ausstellung "Räume für das Willkommensein" im Bregenzerwald. Jene Räume wurden partnerschaftlich zwischen Hotelier und Handwerker entwickelt, die gemeinsam Interessierte durch die inszenierten Gasträume führen und dadurch Resonanzräume bieten.
- Esskultur: Beim Essen kommen wir zusammen und begegnen uns. Farmdinners mit regionalen und gesunden Produkten bringen GastronomIn, Gast und ErzeugerInnen zusammen, setzen sie an einen Tisch und bieten Raum für Resonanzerfahrungen. Longtables im Sternenpark, aufgetischt mit regionalen Produkten bieten dabei ebenso Potenzial für das Wir.
- Lebensraum: Gestalten Sie einen sinnlichen Ort und eröffnen Sie so einen Zugang zum Raum. Überlegen Sie, welche Resonanzerfahrungen Sie in Ihrer Destination potenzialfördernd nutzen können. Berücksichtigen Sie insbesondere klangakustische Elemente und fragen Sie sich welche Klanglandschaften maximale Erholung liefern. Schaffen Sie Orte der Gemeinschaft, die eine wichtige Säule für die im Gesundheitstourismus unterschätzte soziale Gesundheit sind.
Das kollektive Bewusstsein für psychische Gesundheit und Themen der Einsamkeit ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Auch die Pandemie hat uns gezeigt, wie verletzlich Gemeinschaften sind und Einsamkeitsproblematiken verdeutlicht. Diese Entwicklung prägt auch den wachsenden Anteil von Menschen mit ortsunabhängigen Arbeitsplätzen, die sich um Gemeinschaftsmodelle bemühen müssen.
- Gemeinschaft als Wellnessfaktor: Immer mehr Menschen arbeiten ortsunabhängig. Immer häufiger werden größere Reisezeiträume von 6 bis 12 Monaten genutzt, um einerseits zu arbeiten und andererseits an neuen Orten einzutauchen und dabei neue Kräfte zu tanken. Gemeinschaften wie Les Terres und Zunya bieten den modernen Nomanden ein Zuhause auf Zeit und sorgen für neue Erlebnisse. Mit täglichen Programmen wie Atemarbeit, ekstatischen Tanz, Austauschkreise, Co-Working-Sessions und veganem Essen bieten diese Wellness-fokussierten Zentren "Nester der Kreativität und Regeneration".