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Deutschlands erster an Klimawandel angepasster Radweg eröffnet

21.07.2025
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Im Forschungsprojekt „Landschafts-Innovationen in der Lausitz für eine klimaangepasste Bioökonomie und naturnahen BioökonomieTourismus“ (LIL-KliBioTo) entwickelten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den ersten klimawandelangepassten
Radweg Deutschlands. Ziel ist es, am Beispiel der Lausitz zu zeigen, wie Fahrradwege auszugestalten sind, um sie deutschlandweit an den Klimawandel anzupassen.

Der naturnahe Radtourismus in der Lausitz weist dank der sich entwickelnden Seenlandschaft und vielfältiger, gut ausgebauter Themenradwege eine hohe Attraktivität auf. Gleichzeitig gehört die Lausitz zu den Regionen Mitteleuropas, in denen durch den Klimawandel im Sommer Häufigkeit und Dauer von Perioden mit hohen Temperaturen zunehmen werden. 

„Angesichts der klimawandelbedingt steigenden Zahl heißer Sommertage müssen auch im Fahrradtourismus Maßnahmen ergriffen werden, damit ein Fahrradurlaub auch im Hochsommer in Deutschland und der Lausitz attraktiv bleibt“, erklärt Prof. Frank Wätzold, Lehrstuhl VWL, insbesondere Umweltökonomie der BTU Cottbus-Senftenberg. 

„Solche Maßnahmen reichen von einer entsprechenden Streckenführung – etwa durch Wälder – über die Anlage von Trinkbrunnen hin zur Pflanzung von schattenspendenden Landschaftselementen wie Bäumen entlang von Fahrradwegen“, erläutert Prof. Sonoko Bellingrath-Kimura vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).

Wärmebildaufnahme auf einem Streckenabschnitt des Radweges

Wärmebildaufnahme auf einem Streckenabschnitt des Radweges. Offene Flächen wie Wiesen und Straßen werden deutlich heißer als beschattete Streckenabschnitte. Links im Bild Farbskala von blau (kühl) bis weiß (heiß).

Quelle:

Tobias Nowakowski

Drohnen lieferten den Forschenden über Wärmebilder Einblicke in die Temperaturwirkungen von Wäldern, Baumreihen, Hecken, Landwirtschaftsflächen, Flussläufen und Siedlungsflächen. „Wir haben Temperatur-Hot- und Cold-Spots identifiziert“, sagt Bellingrath-Kimura. „Der Radweg führt überwiegend entlang kühlerer Strecken zwischen dem Altdöberner und dem Großräschener See.“ 

In die Planung des neuen Radweges „Kühle Spur“ bezogen die Wissenschaftler zudem die Sicht der Nutzer des Radweges ein, wenn es um die Länge der Strecke, die Einbindung relevanter Points of Interest (POIs) wie die IBA-Terassen in Großräschen und den Schloßpark Alt Döbern, sowie vorhandene Rast- und Bademöglichkeiten, Trinkwasserspender und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr geht. 

Streckenabschnitt des Radweges

Streckenabschnitt des Radweges

Quelle:

Tobias Nowakowski