Kulturpolitische Strategie 2024 ist ein Gemeinschaftswerk
Wie soll Brandenburgs Kulturlandschaft 2030 aussehen? Diese Frage beantwortet die Kulturpolitische Strategie 2024. In einem bundesweit einmaligen Gemeinschaftsprozess haben sich mehr als 1.000 Kultur-Akteure sowie Vertreter von Kultur-Einrichtungen und Kultur-Verbänden an der Entstehung beteiligt. Ein Experimentalfonds soll neue kulturelle Initiativen stärken.
Die neue kulturpolitische Strategie löst die alte Kulturstrategie aus dem Jahr 2012 ab. Seit Ende 2020 gab es neun landesweite Konferenzen, unter anderem in Beeskow, Nauen, Schwedt, Eberswalde, Großräschen, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel und Potsdam. Auf den Konferenzen ging es um Fragen zur Kulturarbeit im ländlichen Raum, zur digitalen Transformation, zur Entwicklung der kulturellen Bildung, zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Kultur und zur Teilhabe aller an kulturellen Angeboten.
Die kulturpolitische Agenda des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) gilt überregional und spartenübergreifend. Im Mittelpunkt stehen sechs Gestaltungsfelder. Jedem Gestaltungsfeld sind spezifische Themenbereiche und konkrete Instrumente zugeordnet, mit denen die Agenda umgesetzt werden soll.
Kulturministerin Manja Schüle resümierte am 29. Mai 2024 beim Festakt in Potsdam: „Eines haben die Krisen der vergangenen Jahre wie unter einem Brennglas gezeigt: Kultur ist systemrelevant, Kultur ist Daseinsvorsorge und vor allem: Kultur hat Zukunft“.
Ein sensationeller und bundesweit einmaliger Prozess
Und die Kulturministerin erklärt: „Bei dieser neuen Form des Zusammenarbeitens ging es darum, Perspektiven zu wechseln, voneinander zu lernen und so gemeinsam effektivere und effizientere Instrumente zu entwickeln – wie etwa den Experimentalfonds.“
Experimentalfonds fördert Dorf- und Gemeindekultur
Der Experimentalfonds ist ein völlig neues Förderinstrument, welches im Rahmen des kulturpolitischen Strategieprozesses entstanden ist. Die Idee: Akteure, die bislang wenig Verbindung zur Kultur haben, sollen motiviert werden, eigene Vorhaben und Ideen für ihre Dorf- und Gemeindekultur zu entwickeln, umzusetzen und Erfahrungen mit kultureller Teilhabe zu sammeln. Dabei steht kein bestimmtes künstlerisches Resultat im Vordergrund, sondern es geht um den Prozess der aktiven Beteiligung, die Öffnung für künstlerisch-ästhetische Erfahrungsprozesse und das Ergreifen eigener kultureller Initiative. Das Kulturministerium stellt dafür 100.000 Euro in diesem Jahr bereit, mit denen zehn Projekte gefördert werden sollen. Das Förderinstrument startet in Kürze und wird über die Plattform Kulturelle Bildung bei der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte durchgeführt. Das Netzwerk Ideenorte berät und begleitet die Akteure bei der Entwicklung von Projekten.
Bei der Kulturförderung haben also künftig Projekte die Nase vorn, die ein oder mehrere Gestaltungsfelder der neuen Kulturstrategie aufgreifen und weiterentwickeln.