Barrierefreie Website
Viele Webseiten enthalten noch zahlreiche Barrieren, die das Onlineerlebnis beeinträchtigen. Daher finden Sie auf dieser Seite zahlreiche Erklärungen, Tipps und weiterführende Informationen, die Ihnen dabei helfen können Ihre Webseite barrierefreier zu gestalten.
Bei all den folgenden Informationen ist es auch immer wieder wichtig zu überprüfen, ob die Webseitenanwendung wirklich so funktioniert, wie man es vorgesehen hat.
Aufbau der Website
Als erstes sollten Sie für einen einfachen und übersichtlichen Aufbau der einzelnen Seiten sorgen. Dies hilft vor allem den Nutzern und Nutzerinnen mit assistiver Technik sich auf Ihrer Webseite zurecht zu finden und diese zu navigieren. Besonders hilfreich ist es, wenn das Design und der Aufbau auf den Unterseiten konstant bleibt. Gleichzeitig ist bei Elementen, wie Menüpunkte, Buttons und Links darauf zu achten diese in angemessener Größe zu erstellen. Textinhalte sollten mit dem entsprechenden HTML-Strukturelement gekennzeichnet sein. Dazu gehören beispielsweise
- Überschriften
- Absätze
- Listen
- Tabellen.
Nur so kann z.B. ein Screenreader (Bildschirmleseprogramm für blinde und sehbehinderte Menschen) den Nutzern und Nutzerinnen die Inhalte korrekt vorlesen. Auch die Tastaturbedienbarkeit (Fähigkeit, alle Funktionen der Webseite nur per Tastatur zu steuern) wird damit gewährleistet.
Kontrast und Farben
Zur besseren Erkennbarkeit ist es von Bedeutung, für einen ausreichenden Kontrast zwischen der Vorder- und Hintergrundfarbe sorgen. Im Allgemeinen gilt die Regel, dass das Kontrastverhältnis höchstens 4,5:1 betragen sollte. Je kleiner jedoch die Schriftgröße ist, desto größer muss auch das Verhältnis werden. Auch hier hilft barrierefreie Digitalisierung nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen, sondern ein hoher Kontrast kann auch bei verstärkter Sonneneinstrahlung dazu führen, dass man die Inhalte trotzdem sehen kann.
Vergleich von Farbkombinationen für die Lesbarkeit
Des Weiteren sollten Sie folgende Aspekte vermeiden:
- Komplementärfarben führen zu unangenehmen Flimmereffekten
- Rot-Grün-Kombination ist ungeeignet für Menschen mit Rot-Grün-Schwäche
- Verschwommene und kontrastabgemilderte Hintergründe
- Texte auf einem Bildhintergrund ohne hellen oder dunklen Farblayer
Texte
Wie bereits im ersten Absatz beschrieben, sollten Sie beachten Ihre Texte übersichtlich zu gestalten. Generell gilt die Regel lieber kurze und einfach strukturierte Sätze zu verwenden anstatt lange Schachtelsätze. Darüber hinaus sollten die Texte auch in leichter Sprache verfügbar sein. Sollte dies nicht für alle Texte möglich sein, könnte man vorerst Zusammenfassungen über die Websiteinhalte anbieten. Die Anforderungen an leichte Sprache sind hoch, weshalb es nützlich ist mit verschiedenen Übersetzungsbüros sowie Prüfgruppen zusammenzuarbeiten.
Außerdem sollten Sie Ihre PDFs in barrierefreie Versionen umwandeln. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier. Weiterhin ist auch das Gendern zu betrachten. Die Variante mit dem Stern ist leichter zu lesen für seheingeschränkte Leser*innen. Jedoch werden folgende Varianten besser vom Screenreader vorgelesen: NutzerInnen, Nutzer:innen.
Weitere wichtige Punkte sind, dass:
- die Schriftgröße 16 Pixel nicht unterschreiten sollte.
- es immer die Möglichkeit gibt, den Text zu vergrößern.
- Absätze, Aufzählungszeichen oder Tabellen verwendet werden, um den Text lesbarer zu gestalten.
Videos
Um vor allem Menschen mit Höreinschränkungen den Zugang zu Ihrem Content zu erleichtern, verwenden Sie bei Ihren Videos Untertitel. Häufig bieten Videoplattformen bereits automatische Untertitel an, die Sie noch überprüfen müssen. Dabei ist es vorzuziehen die Untertitel als closed caption anzuzeigen. Dies bedeutet, dass die Nutzer und Nutzerinnen den Untertitel selbständig ein- und ausblenden können.
Damit Ihre Inhalte auch für gehörlose Menschen zugänglich sind, sollten Sie Videos in Gebärdensprache produzieren lassen. Dabei ist es schon hilfreich am Anfang der Webseite ein kurzes Gebärdensprachvideo zu platzieren, welches den Inhalt zusammenfässt.
Generell bietet es sich an den Inhalt über mehrere Spuren zu übermitteln:
- Audio/ Audiodeskription,
- Untertitel,
- eine Textalternative unter dem Video („beschreibene Transkript“) sowie
- Gebärdensprachvideo
Bilder
Bilder auf der Webseite sollten immer mit Alternativtexten (Alt-Texte) versehen werden, weil der Screenreader diese erkennen und dadurch auch vorlesen kann. Weiterhin ist es hilfreich das Bild mit einem Untertitel oder einer kurzen Beschreibung direkt zu ergänzen und mit in den Text einzubauen.
Die meisten Informationen sind aus der Handreichung Digitale Barrierefreiheit des Museumsverbandes Brandenburg genommen. Falls Sie sich noch weiter informieren wollen, finden sie den Leitfaden hier.