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Mobilität für Mitarbeitende und Gäste schaffen

10.05.2023
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Ob Mitarbeitermobilität, Fuhrpark, Mobilitätskosten und Infrastruktur. Ein betriebliches Mobilitätsmanagement nimmt positiven Einfluss auf Ihre Arbeitgeberattraktivität und trägt wesentlich dazu bei, die Wirtschaftlichkeit und Effizienz zu steigern. Außerdem können Sie zusätzlich das lokale Mobilitätsangebot ergänzen und somit die Bereitschaft für nachhaltige Vor-Ort-Mobilität fördern.

Was ist betriebliches Mobilitätsmanagement?

Was ist ein betriebliches Mobilitätsmanagement , warum macht es ihren Betrieb effizienter, attraktiver und somit auch umwelt- und sozialverträglicher? Wir zeigen Ihnen warum und wie das gehen kann. Außerdem stellen wir Ihnen verschiedene Maßnahmen vor, die im Rahmen ihres Mobilitätsmanagements zur Arbeitgeberattraktivität Reduktion von Emissionen (Treibhausgase, Schadstoffe und Lärm) und zur Imageverbesserung nach innen und außen beitragen können.

Das betriebliche Mobilitätsmanagement bezieht sich sowohl auf die Arbeitswege (Wege der Mitarbeitenden zum und vom Standort) als auch auf die Dienstwege (dienstbedingte Wege und Dienstreisen). Beispielhafte Ziele eines betrieblichen Mobilitätsmanagements können die Reduzierung der Pkw-Nutzung unter Förderung des Bundes oder Landes, eine kosteneffizientere Gestaltung der Mobilität und die Verringerung der Umweltbelastungen sein.

Durch eine individuelle, innovative Mobilitätsstrategie trifft Ihr Unternehmen die richtigen Maßnahmen, um einen Beitrag zur Verkehrs- und Energiewende zu leisten und dabei eigene Ziele zu verfolgen.

Beispielhafte Maßnahmen sind: 

  • die Einführung eines Job-Tickets für die Arbeitskräfte und eines übertragbaren ÖPNV-Tickets für Dienstfahrten
  • die Bereitstellung von Dienstfahrrädern
  • das Angebot von Fahrradleasing mit Arbeitgeberzuschuss
  • die Optimierung und Elektrifizierung des Fahrzeugpools
  • der Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos und Pedelecs
  • die Teilnahme an Carsharing zur Abdeckung von Spitzenlastbedarf
  • die Einführung einer ökologischen Dienstreiseverordnung
  • die Etablierung einer Plattform zur Bildung von Fahrgemeinschaften
  • die Durchführung von Fahrsicherheits- und Spritspartrainings
  • die Förderung des Radverkehrs durch die Bereitstellung von Umkleiden und verbesserte Abstellmöglichkeiten
  • der Ausbau des Fußwegenetzes
  • die Intensivierung der Mitarbeiterkommunikation zu nachhaltigeren Mobilität
  • die Verbesserung der Anreiseinformationen im Internet für Besuchende bzw. Kunden und Kundinnen 

Was sind die Vorteile des betrieblichen Mobilitätsmanagements? 

Es gibt verschiedene Anhaltspunkte, um die betriebliche Mobilität Ihres Unternehmens zu optimieren und belegschaftsfreundlich zu gestalten. Damit können Sie nicht nur Ihr Image als nachhaltiges und zukunftsorientiertes Unternehmen aufwerten, sondern auch die Bindung Ihrer Mitarbeitenden an das Unternehmen verstärken oder das ein oder andere Einsparpotenzial identifizieren.

  • die Reduzierung der verkehrsbedingten Kosten (für Dienstreisen, Fuhrpark, Stellplätze etc.)
  • die Verbesserung der Erreichbarkeit
  • die flexiblere und kostengünstigere Verkehrsmittelwahl für die Mitarbeitenden
  • die Gesundheitsprävention für Mitarbeitende
  • die Steigerung der Mitarbeitermotivation und -produktivität
  • die Reduktion von Emissionen (Treibhausgase, Schadstoffe und Lärm)
  • die Imageverbesserung nach innen und außen

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Für eine erfolgreiche Umsetzung sind verschiedene miteinander verknüpfte Arbeitsschritte zu durchlaufen. Zunächst gilt es im Rahmen einer umfangreichen Analyse der Ausgangsituation die Mobilitätsbedürfnisse zu erfassen und Handlungspotenziale abzuleiten. Hierbei bietet sich der Einsatz von (Mitarbeitenden-)Befragungen unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Anforderungen an.

Auf dieser Grundlage werden in einem nächsten Schritt Maßnahmen entwickelt und die damit verbundenen Investitions- und Betriebskosten sowie die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile abgeschätzt. Bei der Umsetzung der Maßnahmen spielt die Kommunikation eine zentrale Rolle.

Im Anschluss sind die Maßnahmen zu evaluieren. Hierbei wird die Frage untersucht, ob die durchgeführten Maßnahmen die gesteckten Ziele erreicht haben.

Beispielhafte Maßnahmen im Mobilitätsmanagement

Das Corporate Carsharing ist eine Sonderform des stationsbasierten Carsharings in Kombination mit einem betrieblichen Flottenmanagement bzw. Carsharing. Das System beruht auf einer gemeinschaftlichen Nutzung einer Flotte von Fahrzeugen zwischen öffentlichen Einrichtungen bzw. Unternehmen sowie der Bevölkerung. Dabei werden die Fahrzeuge tagsüber ausschließlich als Dienstwagen genutzt. Abends und am Wochenende, wenn die Fahrzeuge nicht für betriebliche Zwecke benötigt werden, stehen sie auch Privatpersonen zur Verfügung. Über eine Buchungssoftware wird gesteuert, wann die Fahrzeuge von welcher Nutzergruppe genutzt werden können. Für die Nutzung durch Privatpersonen ist, wie beim klassischen Carsharing, eine vorherige Registrierung notwendig. Ausleihe und Rückgabe erfolgen in der Regel am gleichen Ort. Die Nutzungsgebühren orientieren sich an denen konventioneller Carsharing-Systeme und setzen sich in der Regel aus einer zeitabhängigen und einer entfernungsabhängigen Preiskomponente zusammen.

Welche Vorteile bietet das Corporate Carsharing?

Mit dem Corporate Carsharing entsteht sowohl ein Fahrzeugpool für Unternehmen als auch ein verbessertes Mobilitätsangebot für die Bevölkerung in ländlichen Räumen. Auch in nachfrageschwachen Regionen, in denen ein konventionelles Carsharing nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, wird so ein entsprechendes Angebot geschaffen. Des Weiteren können die Fuhrparkkosten für die öffentlichen Einrichtungen (z. B. Verwaltung) bzw. teilnehmende Unternehmen reduziert werden, da die Privatnutzung abends und am Wochenende die Auslastung der Fahrzeuge erhöht. Die Bevölkerung kann durch die Nutzung des Corporate Carsharings den eigenen (Zweit-)Wagen abschaffen und so Geld sparen. Durch die festen Standorte können auch Elektrofahrzeuge und die dafür notwendige Ladeinfrastruktur gut in das Angebot eingebunden werden.

Das Firmenrad ist ein vom Arbeitgeber zur Verfügung gestelltes Fahrrad, Pedelec oder E-Bike, welches auch für private Zwecke genutzt werden kann. In der Regel erfolgt dies über ein Gehaltsumwandlungsmodell, das den Modellen für Firmenwagen ähnelt. Die Arbeitgeber schließen hierzu einen Kauf- oder Leasingvertrag mit dem Fahrradhandel. Der Leasingbetrag wird mit der monatlichen Gehaltsabrechnung der nutzenden Beschäftigten verrechnet (Entgeltumwandlung). Seit dem Jahr 2020 gilt die sogenannte 0,25 Prozent-Regel: Diese Regel ermöglicht bei der Anschaffung eines Firmenrads einen steuerlichen Vorteil für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Pro Monat müssen nur 0,25 Prozent vom Listenpreis des Firmenrads als geldwerter Vorteil versteuert werden. In der Regel beläuft sich die Länge des Leasingvertrags auf drei Jahre. Nach Ablauf des Leasingvertrags können die Beschäftigten das Fahrrad zu einem vergünstigten Preis kaufen oder einen neuen Leasingvertrag über das Unternehmen abschließen.

Neben dem Gehaltsumwandlungsmodell gibt es bei der Anschaffung von Firmenrädern auch die Möglichkeit eines Gehaltsextras. Dabei übernehmen die Arbeitgeber die Kosten für das Firmenrad zusätzlich zum Gehalt und überlassen es den Beschäftigten. Für die Beschäftigten entfällt die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei privater Nutzung.

Auch Selbstständige, Freiberufler und Gewerbetreibende können ein Fahrrad mit den dargestellten Steuervorteilen beziehen. Die Kosten für die Anschaffung sind dabei selbst zu tragen, können aber als Betriebsausgaben abgeschrieben werden.

Welche Vorteile bietet ein Firmenrad?

Das Firmenrad erweitert die Mobilitätsoptionen für Beschäftigte. Es bietet steuerliche Vorteile und ist in der Anschaffung und dem Unterhalt günstiger als ein privates Fahrrad oder ein privater Pkw. Zudem können mit einem Pedelec oder E-Bike längere Distanzen als mit einem normalen Fahrrad zurückgelegt werden. Somit ist das Firmenrad auch für Berufspendlerinnen und -pendler geeignet, die weiter von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen. Das Firmenrad bietet ebenfalls Vorteile für die Arbeitgeber. Das Radfahren fördert die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und somit auch deren Produktivität. Personalausfälle, beispielsweise durch Krankheit, können reduziert werden. Darüber hinaus werden bei der Nutzung von Firmenrädern weniger Pkw-Parkplätze benötigt.

Ein Mitarbeitershuttle funktioniert nach dem Pooling-Prinzip. Beschäftigte werden an verschiedenen Sammelpunkten oder auch direkt von Zuhause abgeholt und zur Arbeitsstätte gebracht. Das Mitarbeitershuttle ermöglicht unabhängig vom eigenen Pkw eine sichere und komfortable An- und Abreise zum Arbeitsplatz. Insbesondere auf der „letzten Meile" kann durch den Transport der Beschäftigten zum Betriebsgelände oder zum Wohnort eine deutliche Verbesserung der Mobilität erzielt werden. Mit dem Mitarbeitershuttle können sowohl periphere Wohn- als auch Arbeitsorte erschlossen werden. Es eignet sich damit besonders gut für Arbeitsstätten, die anderenfalls nur mit dem Pkw gut zu erreichen sind oder für den Transport von Beschäftigten aus ländlichen Räumen zum Arbeitsort, der zentral oder auch peripher liegen kann.

Mitarbeitershuttle können an die individuellen Uhrzeiten der jeweiligen Arbeits- und Schichtzeiten angepasst werden und besitzen einen hohen Flexibilisierungsgrad. So können verschiedene Linien eingeführt und die Größe der Fahrzeuge an die Streckenauslastung angepasst werden.

Welche Vorteile bietet das Mitarbeitershuttle?

Mitarbeitershuttle bieten eine sichere und effiziente Mobilitätslösung. Für die Beschäftigten ergibt sich eine komfortable und stressfreie An- und Abreise zum Arbeitsort. Zudem profitieren Beschäftigte davon, dass für sie in der Regel keine Kosten für die An- und Abreise zum und vom Arbeitsplatz anfallen. Darüber hinaus kann die Sicherheit für Pendlerinnen und Pendler durch den Einsatz von Mitarbeitershuttles erhöht werden, da ausgebildete Personen das Shuttle fahren. Für die Kommunen erhöht sich durch eine bessere Anbindung der Wohn- und Arbeitsstätten zudem die Standortattraktivität, sowohl als Wohnort als auch für Unternehmen. Mitarbeitershuttles verbessern die Ökobilanz der Unternehmen und leisten somit einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, da die Fahrleistung gegenüber der MIV-Nutzung gesenkt werden kann. Arbeitgeber profitieren ebenfalls vom Mitarbeitershuttle, da weniger Parkplätze für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgehalten werden müssen.

Ein Pendlerportal ist eine digitale Plattform (Internetseite, App etc.), auf der sich interessierte Nutzende, in diesem Fall Pendlerinnen und Pendler, zu Fahrgemeinschaften zusammenfinden. Dafür müssen sich die Nutzenden in dem Portal registrieren und ihre Fahrtwünsche (Abfahrtsort und -zeit, Zielort, Häufigkeit) angeben. In der Regel kann auf Basis dieser Informationen nach Personen gesucht werden, die entweder eine Fahrt anbieten und Mitfahrende suchen, oder die selbst auf der Suche nach einer Fahrgemeinschaft sind. Pendlerportale sind ein wichtiger Baustein, um das Bilden von Fahrgemeinschaften zu vereinfachen. Die Nutzenden, von unterschiedlichen Fahrtquellen kommend, vereinbaren einen gemeinsamen Treffpunkt, z. B. an zentral gelegenen Parkplätzen. Von dort wird die Fahrt gemeinsam in einem Pkw zum Fahrtziel, in diesem Fall dem Arbeitsplatz, fortgesetzt.

Welche Vorteile bietet ein Pendlerportal?

Für die Nutzenden eröffnet das Pendlerportal zusätzliche Mobilitätsoptionen, die auch kurzfristig online gesucht werden können. Das Pendlerportal vereinfacht die Kommunikation zwischen den Nutzenden und erleichtert die Bildung von Fahrgemeinschaften. Fahrende und Mitfahrende teilen sich in der Regel die Kosten für die Fahrt (Kraftstoff, Parkgebühren etc.) bzw. wechseln sich mit der Fahrt ab, sodass für alle Beteiligten die Fahrtkosten sinken. Zudem können die Mitfahrenden die Fahrtzeit frei nutzen.