Marke & Marketing

Gesundheit

Mit seinen acht Kurorten, den 16 Erholungsorten, über 20 Fachkliniken und einer atemberaubenden Naturlandschaft bietet Brandenburg ausgezeichnete Möglichkeiten, um Gesundheit, Medizin und Tourismus zu fusionieren und Gesundheitsbedürfnisse zu stillen. Damit sind ideale Weichen gestellt, um neue Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und Innovation zu bilden.

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Große Entwicklungschancen

In Brandenburg bieten sich insbesondere für den präventionsorientierten Gesundheitstourismus in den Bereichen Bewegung und Entspannung große Entwicklungschancen. In unserer Gesellschaft ist Gesundheit mehr und mehr zum Synonym eines gelingenden Lebens geworden und gleichzeitig eine große Sehnsucht des Menschen. Diese Sehnsucht schlägt sich auch im Tourismus und dem Bedürfnis nach gesundheitsfördernden und gesundheitserhaltenden Reisen nieder.

Wir wollen unseren Gästen Brandenburg als stärkendes und wohltuendes Reiseziel erlebbar machen.

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Janina Fella

- derzeit in Elternzeit -

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH
Babelsberger Str. 26
14473 Potsdam
Deutschland

Als erste Entwicklung lässt sich die Gestaltung gesunder Arbeitswelten anführen: Die sich wandelnde Arbeitswelt mit ihrer wachsenden Entgrenzung der Lebensbereiche von Arbeit, Freizeit und Sozialem sowie die mediale Sichtbarkeit von Arbeitgeber:innen und deren Umgang mit Beschäftigten, bringt es mit sich, Arbeitsorte neu zu überdenken.

Um für Arbeitskräfte zu werben, lassen sich Unternehmen verschiedenste Lösungen einfallen. Beispielsweise plant Google bis 2024 die Fertigstellung des Hauptstandortes mit einem 25-Meter-Pool, eine 200-Meter-Laufstrecke auf dem Dach und einen Massageraum. Der ehrgeizige Bau des Hauptsitzes des Unternehmens soll voraussichtlich Einheimischen wie Angestellten gleichermaßen zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls gesundheitsorientierte Wege bestreitet Amazon: In Virgina soll ein Standort mit Outdoor-Wanderweg mit Wasserspielen und Waldplatz eröffnen. Andere Unternehmen bieten Freistellungen während der Menopause oder sorgen für angenehme Arbeitssettings, in dem sie Verträge mit Wellness-Retreats schließen, deren Aufenthalt zum Erholen und Arbeiten genutzt werden kann.

Gerade diese großen Unternehmen sind in der Vergangenheit eher durch ihre Schattenseiten aufgefallen. Es muss also stets kritisch hinterfragt werden, welche Haltung Unternehmen mit diesen nach außen gerichtete Maßnahmen verfolgen. Spannend wird es dann, wenn hinter der schönen Fassade auch Werte wie faire Entlohnung oder Vielfalt stehen. Es mag ambitioniert klingen, aber die Verbindung von Wohlbefinden und Arbeiten könnte es mit sich bringen, dass Arbeitnehmer:innen ihren Arbeitsort zufriedener verlassen als sie ihn vorgefunden haben. Der Tourismus war schon immer gut darin, magische Erlebnisse zu konstruieren. Warum sollten wir diese kreative Stärke nicht endlich auch für unsere Mitarbeiter:innen nutzen?

Neben der Gestaltung von Wellnesswelten in den eigenen vier Wänden bzw. in Hotelräumlichkeiten, hält sich weiter die Nachfragen nach Naturerlebnissen, die im starken Bezug zum aufgesuchten Reiseort stehen. So erzielte laut Google Sucheinträge wie wildes Schwimmen, Schwimmen im Winter und Eisbaden eine nie dagewesene Nachfrage. Die Angebotsplatzierung reicht von der Einbettung solcher Badeorte in eine weltweite Schwimmkarte über Mondscheinschwimmen bis hin zu geführten Wildschwimm-Programmen in Hotels. Neu ist auch die Kombination aus Wandern und Schwimmen in offenen Seen oder Flüssen, die tiefe Naturerlebnisse ermöglichen sollen. Die Vorteile solcher Angebote sieht der Global Wellness Report im niedrigschwelligen, unkomplizierten und kostengünstigen Zugang. Je nach Zielgruppe kann das Naturerlebnis durch Yoga, Meditation, Klangheilung, Singen oder auch Teezeremonien ergänzt werden, wie dies in einigen Häuser bereits praktikziert wird (https://www.mohonk.com/spa/lakesideimmersion/, https://www.maisonila.com/retreat-packages). Brandenburg mit seinen unzähligen Seen und den ortsgebundenen Heilmitteln bietet hier herausragende Möglichkeiten, um sich niedrigschwellig und sozial diesem Trend zu widmen.

Als dritten Trend zeichnet sich weiterhin ein enormer Bedarf nach Erlebnissen in der Gemeinschaft ab. Spätestens seit der Pandemie ist dem Tourismussektor klar geworden, wie wichtig erlebbare Gemeinschaften sind und wie schädigend Isolation sein kann.

Ein Beispiel für ein solches gemeinschaftsstiftendes Angebot lassen sich auf den Markt dringende Social-Wellness-Clubs wie der Remedy Place | The World's First Social Wellness Club nennen. Diese Social Club versteht sich als moderne Club für Wellness, in dem u.a. neben Atemtherapien in Gruppen auch angeleitetes Eisbaden angeboten wird. Auch die Hotelkette Six Senses greift das Bedürfnis nach mehr Zugehörigkeit und Sozialem auf: In London wird Ende des Jahres der erste Six Senses Place Urban Wellness eröffnen. Dort erwartet die Gäste ein umfassendes Wellness-, Sozial- und Präventivmedizinprogramm. Weitere Angebote sind Gesprächskreise, die mit Atemtherapien, Singen und Meditation kombiniert werden oder auch Apps, die Menschen mit ähnliches Interessen zusammenführen (z.B. Wildschwimmen).

Auch wenn das wachsende Einsamkeitsempfinden von Menschen die Schattenseiten einer Gesellschaft aufzeigen, kann die Erkenntnis darüber eine Kehrtwende hinzu mehr Angeboten in Gemeinschaften im Tourismus sein.

Als letzter Trend lässt sich die starke Weiterentwicklung innerhalb der Multisensorik präsentieren: Wenn die Welt zu komplex wird, sehnen sich Menschen und damit auch Reisende nach einfachen Antworten. Deshalb mag es wenig überraschend sein, dass wir uns in diesen Zeiten nach sicheren und sinnlichen Räumen sehnen, die uns eine gute Zeit versprechen. Die Entwicklungen im Bereich der Multisensorik können hier Anbietern im Bereich des Wohlbefindens wichtige Impulse liefern. Die Angebote reichen von multisensorischen Duscherlebnissen, die Duft, Farbe, Temperatur und Akustik miteinander verbinden bis hin zu multisensorischer Raumgestaltung. Beispielsweise lassen sich mittels der neuen hansgrohe App je nach Sehnsuchtsgefühl zwischen sieben verschiedenen Duschszenarien auswählen. Ein weiteres Beispiel sind Snoezelenräume. In dem Kunstbegriff sind die beiden Wörter Kuscheln und Dösen/Träumen enthalten, quasi Räume, die uns Ruhe vermitteln und Abstand von der komplexen Welt nehmen. All diese Räume eint die Ambition, gute Gefühle zu erzeugen. Das gilt auch für Medicha, ein Meditationsraum zur Zenkontemplation in Tokio. Dort wählt man zwischen verschiedenen geführten Kursen. Gewählt werden kann zwischen Kursen zu Selbstvertrauen, Selbst- und Nächstenlieben oder zur Auszeit. Eines der Angebote beginnt z.B. einem weißen, hellen, etwas kühlen Raum. Der Raum soll dazu einlasen mit offenen Augen zu meditieren und dabei ablenkende Gedanken oder Ängste zu erkennen und mit diesem umzugehen. Ein weiteres Angebot ist die Klangmeditation, die in einem dunklen Raum abgehalten wird. Lediglich ein LED-Licht markiert den Laufweg. Alle Angebote enden mit einer Teezeremonie und bedienen so neben Klang, Fühlen und Farbe auch noch den Geschmacks- und Geruchssinn.

Sicherlich kann man die Multisensorik auch kritisch beurteilen. Schließlich macht sie sich zum Ziel, Natur zu imitieren statt Gelegenheiten für Naturerlebnisse zu bieten. In einer Zeit, in der wir jedoch einen Großteil unseres Lebens in Innenräumen verbringen, ist sie jedoch ein wichtiges Element, um Naturaspekte auch nach innen zu transportieren und so die Zeit dort zu einer angenehmen zu gestalten.

Zusammenfassend lässt sich für die Trends festhalten, dass

  • eine Abkehr von rein singulären Wellnesspraktiken hinzu Praktiken in Gemeinschaften stattfindet,
  • der Mensch in verschiedensten Lebenswelten wie Arbeit, Freizeit oder Bildung von Wellnesselementen profitiert.
  • zwar enorme Versuche unternommen werden, um Natur zu imitieren, die Nachfrage nach immersiven und realen Naturwelten und Begegnungen aber ungebrochen ist. Insbesondere diese Naturerlebnissen geben uns in einer herausfordernden Zeit die Möglichkeit, sich für wenige Augenblicke lebendig zu fühlen und alles andere zu vergessen.

Gerade diese Stärke von Wellness brauchen wir in einer Zeit, die uns unsicher und nachdenklich macht. Es gibt zwar keine schnelle weltpolitische Lösung für die anhaltenden Krisen, aber Wellness kann einen Raum für unsere diffusen Empfindungen bieten, um uns durch Zugehörigkeit, Natur und Einkehr in einer komplexen zurecht zu finden.

Weitere Ansprechpartner

Gesundheits- und Kurorteverband Brandenburg e.V.
 

Deutscher Heilbäderverband e.V.
Telefon: 030 24636920
E-Mail: info@dhv-berlin.de
www.deutscher-heilbaederverband.de

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