Studie „Wirtschaftliche Effekte im Wassertourismus" erschienen
Während die Corona-Pandemie viele Wirtschaftsbranchen in existentielle Nöte gebracht hat, erfuhr der Wassertourismus in Berlin und Brandenburg einen enormen Wachstumsschub. Eine neue Studie zeigt, dass die Branche mit einem Jahresbruttoumsatz von 300 Millionen Euro sowie rund 6.100 direkt Beschäftigten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region ist.
Die wassertouristischen Akteure tragen maßgeblich zur Attraktivität der Region bei. Dies zeigt die Studie "Wirtschaftliche Effekte im Wassertourismus in Berlin und Brandenburg“, die von den Industrie- und Handelskammern in Berlin-Brandenburg, der Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN), dem ADAC Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (Berlin-Brandenburg und München), dem Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. sowie dem Wirtschaftsverband Wassersport e.V. und der Messe BOOT & FUN initiiert und in Auftrag gegeben wurde. Zehn Jahre nach der ersten Untersuchung zur Bedeutung des Wassertourismus, haben die Gutachter von der PROJECT M GmbH und vom Heike Helmers tourismuskontor dieses wichtige touristische Segment erneut genau unter die Lupe genommen.
Dies sind die wichtigsten Kennziffern:
- Die Marktnachfrage ist seit dem Jahr 2014 in allen vier Segmenten - Bootscharter, Kanuvermietung, Fahrgastschifffahrt und Sportboothäfen - weiter gestiegen.
- Der Jahresbruttoumsatz hat sich von 200 Millionen Euro in 2014 auf gut 300 Millionen Euro in 2024 erhöht.
- Mit rund 6.100 direkt Beschäftigten ist der Wassertourismus weiterhin ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH
Steffen Lehmann
Die Untersuchung richtet den Blick aber auch auf die Herausforderungen und die weitere Marktentwicklung:
Hier weist die Studie zum Beispiel auf den markanten Mangel an Liegeplätzen sowie den massiven Arbeitskräftemangel hin, die ebenso wie die starke Bürokratielast die Branche zunehmend lähmen.
Der Fokus muss in den nächsten Jahren noch stärker als bislang auf einem nachhaltigen und qualitativen Wachstum zu liegen. Die Branche zeigt zum Beispiel eine hohe Bereitschaft zum verstärkten Einsatz von E-Mobilität.
Die Sicherung und der Ausbau der durchgängigen Befahrbarkeit der touristisch genutzten Gewässer durch Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen ist die wichtigste Forderung der Initiatoren an die Politik.
Für die Untersuchung wurden im Dezember 2023 und im Januar 2024 mehr als 800 Unternehmen in Berlin und Brandenburg befragt.
Dr. Christian Herzog, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam für die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg: „Die Studie verdeutlicht die wachsende Bedeutung des Wassertourismus in Brandenburg. Um Brandenburg als führende Destination im Wassertourismus langfristig zu sichern, müssen wesentliche Herausforderungen in Angriff genommen werden – insbesondere die Knappheit an Liegeplätzen. Gerade in den touristisch stark frequentierten Gebieten erleben wir, dass die Nachfrage nach sicheren und gut ausgebauten Liegeplätzen für Boote deutlich steigt. Diese Knappheit kann nicht nur den Komfort der Gäste beeinträchtigen, sondern auch das Wachstumspotenzial des Bootstourismus in unserer Region bremsen. Es ist entscheidend, dass wir gemeinsam mit den Kommunen und relevanten Akteuren Lösungen entwickeln, um sowohl die Infrastruktur auszubauen als auch den nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zu gewährleisten. Die die umwelt- und sozialverträgliche Schaffung von Tankstellen, Ladestationen, Frisch- und Abwasseranlagen sowie von überall gutem Internet – all das gehört heute dazu.“
Zur vollständigen Pressemitteilung der IHK.
Kontakt
Manuela Neumann
Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg
Puschkinstraße 12 b
15236 Frankfurt (Oder)
Deutschland