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7 Wie baue ich einen Workation-Ort auf? Vom Konzept zur Umsetzung

27.11.2025
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Der Markt für Workation, Offsites und Team-Retreats wächst und professionalisiert sich. Viele Gastgeber spüren, dass ihr Ort Potenzial hat, wissen aber nicht, wie sie starten sollen. Es geht dabei nicht um schnelle Lösungen, sondern um strategische Weiterentwicklung: Mit Haltung, Konzept und gezielten Anpassungen lässt sich ein authentisches Angebot schaffen, das zu den eigenen Stärken passt.

Ein Markt in Bewegung

Sie haben eine Location und überlegen, sich im Bereich New Work Experiences (= Erlebnisangebote Neuen Arbeitens) zu positionieren? Der Markt entwickelt sich dynamisch weiter. Was vor ein paar Jahren noch als Pioniermarkt galt, wird zunehmend professioneller und differenzierter. Kleine Anpassungen in Infrastruktur, Angebot oder Kommunikation können weiterhin viel bewirken – entscheidend ist aber, dass sie in ein stimmiges Gesamtkonzept eingebettet sind.

Wichtiger als Luxus oder Hightech sind eine klare Haltung, Authentizität und das Verständnis dafür, wo die eigene Location im Spannungsfeld zwischen klassischem Seminarhaus und echter Offsite- oder Retreat-Location steht.
Wer diese Grundlage schafft, kann langfristig ein Profil entwickeln, das sowohl Gäste als auch Unternehmen überzeugt.

1. Schritt: Haltung entwickeln

New Work Experiences sind kein klassisches Tagungsgeschäft. Sie leben von Offenheit, Persönlichkeit und einer Atmosphäre, in der Fokus und Erholung selbstverständlich nebeneinander existieren.
Frage an sich selbst: Welche Werte vermittelt mein Ort – und wie spiegelt sich das im Umgang mit Gästen, Räumen und Natur wider? Bin ich bereit, Arbeit und Erholung in meiner Location zu verbinden und Gruppen eine inspirierende Atmosphäre zu bieten?

2. Schritt: Infrastruktur prüfen

Professionelle Angebote brauchen ein solides, verlässliches Fundament – keine High-End-Technik, aber Qualität und Funktionalität:

  • Stabiles WLAN (innen & außen)
  • Rückzugsräume für Fokusarbeit
  • Flexible Gemeinschaftsräume für Workshops
  • Bequeme, funktionale Ausstattung
  • Unterkünfte mit Wohlfühlfaktor
  • Verpflegungsmöglichkeiten oder Kooperationen mit lokalen Partnern
  • Outdoor-Angebote für Bewegung und Erholung

Viele Häuser verfügen über eine gute Basis. Wichtig ist, sie gezielt auf die Anforderungen moderner Teams abzustimmen.
Tipp: Eine konkrete Checkliste finden Sie im Downloadbereich bzw. im Beitrag „Anforderungen an Locations/Angebote: Was ist wichtig?”.

3. Schritt: Angebot gestalten

Erfolgreiche Angebote sind modular aufgebaut und kombinieren Arbeit + Erlebnis,, unterscheiden sich aber in Ziel und Wirkung:

  • Workation für Einzelgäste (= Work/Arbeit + Vacation/Urlaub): Unterkunft + Arbeitsumgebung + Freizeit
  • Offsite für Teams (= Arbeitstreffen außerhalb der eigenen Arbeitsstätte): Unterkunft + Arbeitsräume + Verpflegung + Rahmenprogramm
  • Retreats für Teams (= Rückzug aus dem Alltag): Unterkunft + Themenprogramm (Coaching, Yoga, Natur)

Erfolgreiche Gastgeberinnen und Gastgeber denken hierfür in Erlebnissen, nicht in Leistungen.
Entscheidend ist, welche Wirkung der Aufenthalt entfaltet: Klarheit, Kreativität, Gemeinschaft oder Ruhe.

4. Schritt: Kommunikation & Vermarktung

New Work Experiences leben von glaubwürdiger Kommunikation:

  • Storytelling: Welche Haltung und Geschichte prägen Ihren Ort?
  • Bildsprache: Menschen, Bewegung, Natur – keine leeren Räume
  • Kanäle: Website, Social Media, Tourismusnetzwerk Brandenburg, spezialisierte Plattformen
  • Kooperationen: mit Trainerinnen und Trainern, Agenturen, Unternehmen in der Region
     

Kommunikation bedeutet hier: Orientierung geben, nicht versprechen.
Teams erwarten Transparenz, Klarheit und Authentizität – keine Werbesprache.

Schnell-Check: Standort mit Potenzial?

Prüfen Sie realistisch, wo Ihr Ort aktuell steht:

  • Professionelle Grundinfrastruktur vorhanden?
  • Räume für Fokus und Begegnung?
  • Authentisches Umfeld mit Charakter?
  • Bereitschaft, mit neuen Zielgruppen zu lernen?
     

Wer hier größtenteils „Ja“ sagen kann, hat die Basis. Der nächste Schritt ist gezielte Weiterentwicklung mit Qualitätsanspruch – nicht der schnelle Einstieg.

Im Downloadbereich finden Sie eine Checkliste, die Sie durch die wichtigsten Fragen führt.

So entsteht ein langfristig tragfähiges Angebot, das sich organisch entwickelt – und echte Relevanz im professionellen Markt gewinnt.