Bundesweit einheitlicher Datenstandard für Radnetz beschlossen
Künftig sollen Informationen zu Streckenqualität, Barrierefreiheit und Oberflächenbeschaffenheit des Hauptroutennetzes der Bundesländer internetbasiert abgerufen werden können. Das nationale Datenschema soll Datenquellen vereinheitlichen. Auch Radverkehrsplaner, Kommunen und Unternehmen können die Daten nutzen, um die Verkehrsinfrastruktur sowie digitale Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln.

Tourismusverband Havelland e.V.
Die Verbesserung des Radverkehrs und der Radwegeinfrastruktur birgt viel Potenzial und hilft die Klimabelastung zu senken. Denn Fahrradfahren ist schnell, gesund, umweltfreundlich, klimaschonend und günstig. Jetzt wurde die Grundlage für ein bundesweites digitales Radnetz Deutschland harmonisiert. Dabei werden digitale Radverkehrsdaten der Länder vernetzt, vereinheitlicht und auf einer nationalen Plattform angeboten.
Auch in Brandenburg sind die Geodaten-Angebote zu Radwegen bislang sehr heterogen in ihrer Ausgestaltung und Präsentation. Aus diesem Grund spielt das Thema digitale Radwegedaten auch eine Rolle in der zukünftigen Radverkehrsstrategie des Landes, mit dem Ziel eine flächendeckende und baulastträgerübergreifende digitale Datenbasis für den Radverkehr in Brandenburg zu schaffen.
Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) informierte jetzt in einer Pressemitteilung über den Aufbau eines bundesweit einheitlichen digitalen Radnetzes. Das neue Datenschema baut auf den Standards von „Radnetz Deutschland“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr auf. Zukünftig sollen die unterschiedlichen Datenquellen der Bundesländer unter Berücksichtigung des finalen Datenschemas zusammengefasst werden. Ende 2024 werden Radfahrer dann detaillierte Informationen zu Qualität, Oberflächenbeschaffenheit, Steigung oder Barrierefreiheit von Streckenabschnitten internetbasiert abrufen können.
Die Routen des Radnetzes Deutschland verbinden auf rund 12.000 Kilometern die verschiedenen Regionen Deutschlands. Das Nationale Datenschema wird neben den D-Routen im Radnetz Deutschland auch auf das Hauptroutennetz der Bundesländer angewendet. Die Daten dienen als Planungs- und Entscheidungsgrundlage für vielfältige Angebote. Radfahrende können die Daten künftig in ihre Navigationsgeräte und Apps einspeisen und so ihre Fahrradroute planen. Auch Radverkehrsplaner in den Ländern und Kommunen sowie Unternehmen im Bereich Radtouristik können die Daten nutzen, um die Verkehrsinfrastruktur sowie digitale Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln.
Das Radnetz Deutschland bildet das Netz der Radrouten nationaler Bedeutung ab und besteht aus den zwölf D-Routen, dem Radweg Deutsche Einheit und dem Iron Curtain Trail. Das Radnetz und deren Streckenführungen steht kostenfrei zur freien Verwendung als Geodatensatz (GPS-Format / ESRI Shapefile) zum Download zur Verfügung (VeRa - Radroutenplaner Deutschland (radroutenplaner-deutschland.de)). Die Route zum ICT ist in Abstimmung, sodass die Datensätze den ICT nicht enthalten. Der Datensatz Radnetz Deutschland enthält die Geometrie der Routenverläufe und den Routennamen als Kennzeichnung.
Die verwendeten Codelisten (Liste mit Werten der einzelnen Attribute) werden zeitnah über das Codelisten-Register der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE Registry) bereitgestellt. Die GDI-DE Registry stellt ein zentrales Register dar, um Informationen einheitlich und kontinuierlich innerhalb der GDI-DE (Geodateninfrastruktur Deutschland) abzubilden. Sie dient als Werkzeug, um beispielsweise die Identität von Objekten dauerhaft zu gewährleisten.
Kontakt
Ihre Kontaktstelle GDI-DE im Land Brandenburg hilft Ihnen bei weiterführenden Fragen gerne weiter:
Email: GDI-BB@geobasis-bb.de