Digitalisierung

Digitale Services: Apartmenthaus „Elisapart – Apartments" Potsdam

29.03.2023
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Von der Online-Buchung und dem Self-Check-In bis hin zur Zimmerausstattung mit Streaming-Funktionen und Türöffnung per Handy, werden zahlreiche digitale Services geboten. Wir von der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH waren zu Besuch im neuen Apartmenthaus in Potsdam und führten mit der Geschäftsführerin vom elisapart Frau Susann Graßmann ein Interview über die vorhandenen Services.

Eindrücke Innenbereich Elisapart- Apartements Potsdam

Ein neues Apartmenthaus hat seine Pforten in Potsdam geöffnet. Vom 1-Zimmer kombinierten Wohn- und Schlafbereich mit Küche bis zur Penthouse Superior Suite für bis zu 4 Personen, bieten die 73 vollmöblierten und modern eingerichteten Apartments eine neue Unterkunftsmöglichkeit für verschiedene Zielgruppen, am Puls der Zeit an. Warum? Das Haus ist mit allerlei Services ausgestattet und erfüllt die Erwartungen neuer Gästezielgruppen.

Eingetroffen in der Lobby des Hauses, werden wir sehr freundlich vom Technischen Leiter, der Dame an der Rezeption und der Geschäftsführerin Frau Graßmann begrüßt.

Wir, das sind meine Kollegin Doreen Apelt, die sich um touristische Ansiedlungen bei uns kümmert und ich, Isabell Kudobe, die neugierig im Auftrag des Wissenstransfers für die Branche unterwegs ist, heißen gleichermaßen Frau Graßmann und Ihr Team herzlich Willkommen - in Brandenburg.

Wir wollen erfahren in welcher Form die Digitalisierung Einzug gehalten hat und was die Gäste bei Ihrem Aufenthalt erwartet. An dieser Stelle schonmal ein Spoiler: Im Gespräch stellt sich heraus, dass wir mit unseren, bis dato vom Betrieb noch nicht gekannten, kostenfreien digitalen Service “Mini-Brandenburg” einen ergänzenden Beitrag und damit eine Arbeitserleichterung für den Betrieb schaffen konnten. Was das genau ist, schildern wir noch später.

Self-Check-In und Check-Out

Wir bekommen eine Führung durch das barrierefrei gestaltete Gebäude. In der Lobby beginnen wir den Rundgang und widmen unsere Aufmerksamkeit dem sogenannten Self-Check-In Terminal. Ein in holzfarben gehaltener, hüfthoher Quader, der einer  Kommode ähnelt und sich optisch gut in das Raumkonzept einfügt.

Frau Graßmann berichtet: “Wir bieten unseren Gästen einen online Check-In an, bei dem der Gast vor der Anreise eine Mail erhält und bei der Anreise diesen Check-In Terminal nutzen kann, um einzuchecken. Bei dieser Variante wird gerade noch geprüft, ob auch der Meldeschein zukünftig digital ausgefüllt werden kann. Je nach Präferenz wird der Schlüssel für das gebuchte Apartment entweder digital via App oder als Zimmerkarte ausgegeben. Beim Check-Out kann die Schlüsselkarte dann durch Einwurf selbiger, zurückgegeben werden. Dies ermöglicht dem Gast die größtmögliche Flexibilität bei der An- und Abreise. Mit der vorhandenen Technik sei es theoretisch möglich, das Haus, ohne jegliche Rezeption zu betreiben." Allerdings, so Frau Graßmann, schätze sie selbst als Gast auch immer einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort.

Während wir zu den Apartments gehen, erfahren wir, dass das Haus einen symmetrischen Hochgeschwindigkeits-Glasfaseranschluss hat und damit sowohl das Gäste-WLAN als auch die EDV des Apartmenthotelbetreibers versorgt.

Digitalisierung als Chance zur Gewinnung neuer Zielgruppen

Durch die Digitalisierung eröffnen sich neue Möglichkeiten, um Zielgruppen zu erreichen, die bisher noch nicht im Fokus standen. Mit der Ausstattung wird insbesondere auch die neue Gästezielgruppe der digitalaffinen Berufstätigen angesprochen, welche Arbeit und Urlaub kombinieren – die sogenannte Workation.

Wir treten per Smartphone, das an die Tür gehalten wird, ein in eines der Appartements. Es wirkt freundlich hell, modern und ist mit Parkett ausgestattet. An den Wänden entdecken wir Fotografien mit Motiven signifikanter Wahrzeichen Potsdams. Gemütlich wirkt es. Hier kann man sich einen längeren Aufenthalt durchaus vorstellen. Als wir gefragt werden, wie unser Empfinden sei, man würde ja nach einiger Zeit durchaus auch mal “betriebsblind”, so Frau Graßmann, freuen wir uns über so viel Ehrlichkeit.

Tiefgarage mit Ladestationen für E-Fahrzeuge

Nach einem Zwischenstopp im ruhigen Gartenbereich des Hauses fahren wir via Aufzug in die Tiefgarage. Dort angekommen, fallen uns die 12 Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge und ein PKW-Aufzug auf. Wir haken nach. Die Öffnung des Garagenaufzugs erfolge, wenn ein Stellplatz gebucht wurde. Da das Laden von Strom in der Tiefgarage möglich ist, entscheiden sich viele Gäste auch zunehmend für diese Unterkunft.

Das digitale „Gesicht“ -  die Webseite

Wieder zurück in der Lobby widmen wir uns der Webseite des Elisapart und fragen wie der Bereich “Umgebung” denn dargestellt, aktualisiert und eingebunden wird.

Schnell wird klar: Die Darstellung erfolgt nach händischer Eingabe und ist an keine Datenbank gekoppelt. Die Aktualität der passenden Empfehlungen müsse demnach manuell in Zeitabständen geprüft werden. An dieser Stelle empfehlen wir unseren kostenfreien Service “MiniBrandenburg”. Wir erklären, dass dadurch aktuelle Veranstaltungen, Touren in der Umgebung, Gastronomie und vieles mehr aus den zentralen touristischen Datenbanken Brandenburgs auf der eigenen Webseite einfach und kostenfrei eingebunden werden können. “Das ist ja eine super Erleichterung”, erwidert Graßmann begeistert. Wir freuen uns, dass unser Tipp auf Anklang stößt, und empfehlen basierend auf Grundlage unserer Ortskenntnis auch noch die Zusammenarbeit mit einem Eventlocation Anbieter in der Nähe, mit dem wir uns Synergien vorstellen könnten. Zuletzt empfehlen wir auch die Erhebung und Prüfung der Barrierefreiheit unsererseits, um als Anbieter mit existierenden Komfortkriterien auf der Webseite „Brandenburg barrierefrei“ dargestellt zu werden.

Wir stellen noch ein paar weitere Fragen.

Vorteile und Chancen der Digitalisierung

TMB: Welchen Stellenwert nimmt die Digitalisierung aktuell in Ihrem Hotel ein und welche Chancen der Digitalisierung haben Sie für sich erkannt?

Frau Graßmann: In einer Zeit, in der immer mehr Menschen online buchen und auf digitale Angebote setzen, ist es für Hotels unerlässlich, auf die Digitalisierung zu setzen. Der Einsatz von moderner Technologie kann nicht nur dazu beitragen, die Gästezufriedenheit zu steigern, sondern auch die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu verbessern. Zum einen erhöht sie die Geschwindigkeit und verbessert die Personalplanung. Zum anderen schließt sie auch menschliche Fehlerquellen aus.

Da dieses Haus ein Neubau ist, hat man das Thema der Digitalisierung direkt bei der Konzeption mitdenken können. Die technische Seite, wie Frau Grasman sagt, sei aber auch für sie im Betriebskontext teilweise noch etwas Komplexes und Neues.

Neben der Digitalisierung als Geschäftsstrategie spiele vor allem auch die Einbindung der Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Nur wenn diese in den Prozess einbezogen und entsprechend geschult werden, kann die Umsetzung der digitalen Services erfolgreich gelingen. Deshalb werden regelmäßig Ideen aufgenommen und bei neuen Systementscheidungen vorab alle in den Teammeetings um deren Meinung gebeten.

TMB: Was sehen Sie als die größte Herausforderung in Ihrem Hotel im Zuge der Digitalisierung und was ist zukünftig noch geplant?

Frau Graßmann: Die größte Herausforderung würde ein Stromausfall darstellen. Außerdem ist es besonders schwierig Fachleute zu finden, die sich mit digitalen Prozessen auskennen und die richtigen Systeme mit den passenden Schnittstellen zusammenbringen können.

Wir möchten unseren Gästen, die Möglichkeit geben ihre Wäsche zu waschen. Dafür haben wir einen Anbieter gefunden, der Trockner und  Waschmaschinen aufstellen wird. Die Abrechnung wird digital erfolgen. Da wir kein Frühstück anbieten, sind wir noch auf der Suche nach einem Mieter für eine der zwei Gewerbeflächen neben dem Eingang, der ein gesundes gastronomisches Angebot zur Verfügung stellt. Auch sind wir in der Erarbeitung einer digitalen Gästemappe und wollen die großzügig gestaltete Lobby ab und an durch kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge oder Ausstellungen mit Leben füllen- dies käme insbesondere auch Einheimischen zu Gute.

Fazit

Die Digitalisierung bietet der Hotelbranche zahlreiche Möglichkeiten, um sich von der Konkurrenz abzuheben, die Anforderungen der Gäste zu erfüllen und neue Zielgruppen zu erschließen. Um diese Chancen nutzen zu können, ist es jedoch wichtig, die Mitarbeitenden in den Digitalisierungsprozess einzubeziehen und auf eine sorgfältige Planung und Umsetzung zu achten.

Wir bedanken uns für die Gastfreundlichkeit und verabschieden uns.

Kontakt und Informationen zum elisaparts – Apartmenthaus am Sommerschloss: https://elisapart.de/

Ein Beitrag von Doreen Apelt und Isabell Kudobe, TMB Tourismus- Marketing Brandenburg GmbH