Nachhaltigkeit

Energie sparen und Fixkosten senken: Was Sie jetzt tun müssen

30.08.2022
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Wir stellen Ihnen die wichtigsten Tools und Maßnahmen vor und welche neuen Vorschriften ab dem 1. September 2022 zu beachten sind.

Um sofort mit dem Energiesparen zu beginnen, empfiehlt die DEHOGA Energiekampagne 20 Top Maßnahmen. Schon mit kleinen Umorganisationen im täglichen Betriebsablauf lassen sich so die Gesamtenergiekosten um bis zu 10 Prozent reduzieren. Sofort und einfach umsetzbar sind etwa die Messung der Verbräuche, die Überprüfung Ihrer Gas- und Stromverträge und die Sensibilisierung der Mitarbeitenden, die am besten wissen „wo es zieht“. Wenn alle mitmachen, lassen sich die Einsparpotenziale optimal ausschöpfen. Egal ob beim HeizenLüften und Klimatisieren, Kochen oder Beleuchten – mit dem Einsatz von energieeffizienten und gut gewarteten Geräten lässt sich einiges rausholen. Setzen Sie darüber hinaus Energie nur dort ein, wo sie tatsächlich gebraucht wird. Nutzt der Kunde die Minibar nicht, kann sie getrost abgeschaltet werden. Technische Begrenzer wie Spararmaturen, Sparbrausen und Durchflussmengenregler helfen zusätzlich beim (Warm-)Wassersparen. Die Infothek der Energiekampagne hält zahlreiche Checklisten für alle Betriebsbereiche bereit, die Sie Schritt für Schritt abarbeiten können.

Noch effektiver ist die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Energieberater. Die Vor-Ort-Begehung deckt Ihre Energiefresser auf und Sie erhalten konkrete Empfehlungen für Abhilfe. Die DEHOGA Landesverbände halten Empfehlungen für Energieberater bereit.

Systematisches Energiemanagement

Neben der kurzfristigen Maßnahmenumsetzung ist mittel- und langfristig ein systematisches Energiemanagement unerlässlich. Darauf weist auch Sebastian Saule, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) hin. Gewerblichen Unternehmen empfiehlt er den Aufbau eines Energiemanagementsystems – zum Beispiel nach ISO 50005. Hierzu bietet die Energieagentur Brandenburg, die bei der WFBB angesiedelt ist, kostenlose Initialberatungen an und sie recherchiert Fördermöglichkeiten für einzelne Maßnahmen.

Über weitere Möglichkeiten zur Einsparung von Energie informiert auch die aktuelle Energiesparkampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Energieeffizienznetzwerke: Warum sich der Beitritt lohnt

In ganz Deutschland und auch in Brandenburg gibt es Energieeffizienz-Netzwerke, die den Austausch zum Thema Energieeffizienz fördern. Beitreten können Betriebe, die ihren Energiebedarf und ihre Energiekosten senken wollen und an einem Wissensaustausch aus der unternehmerischen Praxis interessiert sind. Best-Practices werden in Netzwerktreffen und Veranstaltungen miteinander geteilt, da der gemeinsame Erfahrungsaustausch die Umsetzung erleichtert. Das Ergebnis: Ein reduzierter Energieverbrauch und gesenkte Energiekosten - das schafft Wettbewerbsvorteile. Das Kopieren und Weiterentwickeln von Energiesparmaßnahmen ist ausdrücklich erwünscht.

Das ist ab 1. September 2022 Pflicht

Handlungsdruck für Unternehmen erzeugen jedoch nicht nur die steigenden Kosten. Einige Maßnahmen sind ab 1. September für Unternehmen sogar verpflichtend. Darauf macht der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) aufmerksam. So dürfen Werbeanlagen zwischen 22 und 16 Uhr nicht beleuchtet werden. Der Einzelhandel muss zudem Ladentüren und Eingangssysteme, bei deren Öffnung ein Verlust von Heizwärme auftritt, geschlossen halten. Mehr Spielraum erlaubt die neue „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ jedoch beim Heizen von Arbeitsräumen in Arbeitsstätten. Statt bisher 20 Grad bei Büroarbeitsplätzen nach den Vorgaben der Arbeitsschutzrichtlinie, ist nun auch 19 Grad zulässig. Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart immerhin ca. 6% Heizkosten.