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Erfa mit Fahrtziel Natur-Gebieten: 5 Erkenntnisse zu Gästekarten

15.09.2022
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Wenn so viel geballte Kompetenz zu nachhaltiger Mobilität in Naturschutzräumen im Lande ist, mussten wir das auch nutzen und haben zusammen mit der Deutschen Bahn zu einer Austauschrunde rund um die Gästekarte mit Mobilitätsangeboten eingeladen.

Am 01. September 2022 feierte Fahrtziel Natur sein 20-jähriges Jubiläum in Potsdam. Wenn so viel geballte Kompetenz zu nachhaltiger Mobilität in Naturschutzräumen im Lande ist, mussten wir das auch nutzen und haben zusammen mit der Deutschen Bahn zu einer Austauschrunde rund um die Gästekarte mit Mobilitätsangeboten eingeladen.

Fahrtziel Natur ist die Kooperation der großen Umwelt- und Verkehrsverbände BUNDNABUVCD und der Deutschen Bahn zur Förderung von umweltfreundlicher Mobilität und nachhaltigem Tourismus. Die Geschichte der Kooperation beginnt am 25. April 2001 mit sechs Gebieten, darunter auch der Brandenburgische Naturpark Uckermärkische Seen. Mittlerweile sind es 24 Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservate in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seit 2006 ist auch das länderübergreifende Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe dabei.

Am 1. September haben die Partner der Kooperation im Kaiserbahnhof Potsdam den 20. Geburtstag der Kooperation coronabedingt nachgefeiert. Am Festakt haben rund 120 Weggefährten aus Politik und Tourismus teilgenommen.

Nachhaltiger Tourismus ist ohne ÖPNV nicht machbar

Insgesamt 16 Fahrtziel Natur-Gebiete haben bislang eine kostenlose Mobilität über Gästekarten eingeführt. Diese Aufgabe, CO2-Emissionen durch nachhaltige Mobilität zu reduzieren, nimmt die Kooperation sehr ernst. Alle Regionen, die ihren Gästen noch keine Mobilität über Gästekarten anbieten, müssen sich ranhalten. Andernfalls ende 2025 eine Mitgliedschaft in der Kooperation, so Dr. Kathrin Bürglen, Projektleiterin Fahrtziel Natur, im TN-Artikel zum Fahrtziel Natur Jubiläum

Erfahrungsaustausch zu Gästekarten inkl. Mobilität

Grund genug, um das Thema Gästekarten weiter zu vertiefen. Und so haben wir im Anschluss an die Jubiläumsfeier zusammen mit der Deutschen Bahn zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen. Umlagefinanzierte Kartenmodelle stehen im Moment wieder hoch im Kurs, bieten sie doch durch das Solidarprinzip eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit der öffentlichen Verkehre sowie weiterer touristischer Dienstleistungen und Infrastrukturen.

Doch so einfach ist es nicht. Es lauern allerhand Hürden und Fettnäpfchen bei gesetzlichen Regelungen und dem Ringen um Konsens zwischen den beteiligten Akteuren. Hier wollten wir Wissen und Erfahrungen zusammenstellen und weitergeben.

Durch die Veranstaltung moderierte Christopher Krull von Kohl & Partner, eine Koryphäe in der Beratung von Gästekarten mit ÖPNV – und auf immer verbunden mit der KONUS Card im Schwarzwald, war er doch bei deren Einführung maßgeblich mit beteiligt.

Zum Auftakt gab Dr. Andreas Zimmer einen kurzen Einblick in unser landesweites Projekt der BrandenburgCard. „In den letzten 2 Jahren hat uns bei den interessierten Partnern die hohe Motivation und Lust überzeugt, ihre Destination für Gäste, aber auch für die Einheimischen mit Service- und Mobilitätsangeboten voranzubringen,“ betonte der Leiter des Clustermanagement Tourismus in der TMB. Nach Fertigstellung einer Machbarkeitsstudie im vergangenen Jahr gehen wir in Brandenburg in die schrittweise Umsetzung.

Christopher Krull holte in seinem Vortrag über den Weg zu erfolgreichen Gästekarten (als Download auf dieser Seite) alle einmal ab: „Die Cardwelt ist in Deutschland in letzter Zeit in Bewegung geraten, nicht zuletzt durch Corona. Ob heute eine Karte erfolgreich sein kann, hängt sehr von ihrem Modell, den Inhalten und natürlich von ihrem Preis- Leistungsverhältnis ab.“ Klar, gesellschaftliche Trends und Trends im Tourismus zu berücksichtigen, ist genauso wichtig, wie diejenigen nicht aus dem Blick zu verlieren, für die das Angebot sein soll – und das sind je nach Zuschnitt der Karte Übernachtungs- und Tagesgäste, aber auch die Bevölkerung vor Ort und Mitarbeitende von Tourismusbetrieben.

Jubiläumsfeier im Kaiserbahnhof Potsdam

Gruppenbild mit Ministerin Lemke

Jubiläumsfeier im Kaiserbahnhof Potsdam: in der Mitte Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Jan Schormann, stellv. Leiter des BSR Flusslandschaft Elbe-Brandenburg.

Quelle:

Andreas Zimmer, TMB

Visualisierung des Wegs zur Gästekarte