Gute Halbjahresbilanz für Tourismus in Brandenburg
Brandenburg verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 ein erfolgreiches Tourismuswachstum. Besonders Ferienunterkünfte und Campingplätze profitierten. Seit 2019 zeigt Brandenburgs Tourismus stärkere Zuwächse als der deutschlandweite Durchschnitt, was die Resilienz der Branche unterstreicht. Trotz des Wachstums bleiben Herausforderungen wie steigende Kosten bestehen.
Von Januar bis Juni 2024 wurden in Brandenburgs Beherbergungsstätten und auf Brandenburgs Campingplätzen insgesamt 6,4 Millionen Übernachtungen und 2,5 Millionen Gästeankünfte gezählt. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 entspricht dies einem Zuwachs bei den Übernachtungen von 1,9 Prozent und bei den Gästen von 5,3 Prozent. Damit war das erste Halbjahr 2024 das bisher erfolgreichste im Brandenburg-Tourismus. Beim Blick auf die Entwicklung seit dem Vorkrisenjahr 2019 zeigt sich die starke Resilienz der Branche: Die Übernachtungen im Zeitraum Januar bis Juni in den Jahren 2019 bis 2024 sind in Brandenburg prozentual stärker gestiegen als im Deutschland-Tourismus insgesamt. Während in Brandenburg die Zunahme bei 2,8 Prozent liegt, beträgt das Wachstum in Deutschland 0,4 Prozent. Die Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg stellten Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Christian Woronka, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, am heutigen Donnerstag im Rahmen einer Pressefahrt ins Dahme-Seenland vor.
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sagte: „Nach dem Rekordjahr 2023 mit mehr als 14 Millionen Übernachtungen ist der Tourismus auch in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 auf erfreulich stabilem Kurs. Brandenburg kann stolz sein auf seine touristische Entwicklung. Sie ist nicht zuletzt auch die Summe vieler unternehmerischer Leistungen. Innovationsfreude, Kreativität und auch Risikobereitschaft sind oft das Zünglein an der Waage, wenn es um wirtschaftliche Erfolge geht. Dieser Leistung unserer Betriebe im Tourismussektor gebührt Respekt, Beispielhaft dafür stehen die beiden Unternehmen Neupitz und das 360° teamgeist Resort, die wir heute auf der Pressefahrt besuchen. Ihre Gründer greifen Trends und Nachfragen auf und spezialisieren sich. Sie schaffen Angebote für große und kleine Unternehmen, die ihren Angestellten neue Arbeits- und Teamerfahrungen ermöglichen wollen, um so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Bei all dieser Tatkraft ist mir aber auch bewusst, dass die Rahmenbedingungen für touristische Betriebe nach wie vor von großen Unsicherheiten geprägt sind. Das betrifft eine ganze Reihe von Themen. Kostensteigerungen für Energie, Personal und Wareneinkauf stellt die Branche vor große Herausforderungen. Dies betrifft vor allem die Gastronomie. Diese hat, trotz steigender Gästezahlen, mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Die Branche muss sich –auch nach Corona – erneut und dauerhaft mit neuen Konzepten auf diese Gegebenheiten einstellen. Ich bin jedoch zuversichtlich, denn dieser Wirtschaftszweig hat schon oft seine Anpassungsfähigkeit bewiesen.“
Hotels, Ferienhäuser und Ferienwohnungen mit Wachstum
Die meisten Übernachtungen erfolgten von Januar bis Juni in Hotels (2,3 Millionen, +3,5 Prozent), in Ferienzentren, Ferienhäusern und Ferienwohnungen (1,0 Millionen, +8,8 Prozent) sowie auf Brandenburgs Campingplätzen (595.000 Übernachtungen,+8,9 Prozent). Ein Kapazitätszuwachs bei den Betten ist bei den Ferienwohnungen und Ferienhäusern (+10 Prozent) sowie bei den Campingplätzen (+3 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2023 festzustellen.
Bei den Reiseregionen liegt der Spreewald mit einer Million Übernachtungen vor dem Seenland Oder-Spree mit 971.000 und dem Dahme-Seenland mit 678.000 Übernachtungen. Hier wurden auch mit 14,1 Prozent die stärksten Zuwächse der Übernachtungen registriert. Auch das Lausitzer Seenland (+9,0 Prozent) und die Landeshauptstadt Potsdam (+7,0) können sich über ein größeres Wachstum freuen.
Zugenommen haben ebenso die Übernachtungen aus dem Ausland (+4,2 Prozent), die im ersten Halbjahr bei insgesamt 506.000 lagen. Polen war mit 119.000 Übernachtungen erneut der stärkste ausländische Quellmarkt und konnte um 5,1 Prozent zulegen.
TMB-Geschäftsführer Christian Woronka betonte: „Auch ich freue mich über das gute erste Halbjahr. Dieses Wachstum haben sich die Betriebe aber hart erarbeitet. Es ist in diesen Zeiten keinesfalls selbstverständlich. Der weitere Jahresverlauf bleibt abzuwarten. Wir hoffen auf eine gute zweite Jahreshälfte. Herbst und Winter stehen nun in unserem Marketing im Fokus“.
Die Nebensaison bietet Potenzial für Wachstum. Für die Kommunikationsmaßnahmen der kommen Monate konnte die TMB erneut die DB Regio Nordost als Kooperationspartner gewinnen, um gemeinsam Angebote inklusive nachhaltiger Anreise mit der Bahn zu bewerben.
Auch im Auslandsmarketing setzt die TMB auf die Zusammenarbeit mit Partnern. Im Juli war sie mit der Deutschen Zentrale für Tourismus drei Tage lang Gastgeberin für siebzehn Influencerinnen und Influencer aus elf Ländern. Thematischer Anlass ist das Jubiläum 35 Jahre Mauerfall. Im September präsentiert die TMB das Land Brandenburg bei einer mehrtägigen Roadshow der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg in West-Polen, zu der Reiseveranstalter und Medien eingeladen sind.
DZT
Jens Jeske