ODTA verabschiedet Erweiterungen des schema.org-Standards
Ein schönes Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Tourismus ist die Open Data Tourism Alliance (ODTA). In ihr engagieren sich seit September 2021 die nationalen Tourismusorganisationen von Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie rund 20 Partner der Landestourismusorganisationen.
Das Ziel dieser engen Kooperation ist es, einheitliche Standards für Daten / Informationen touristischer Angebote zu entwickeln und den Austausch zwischen verschiedenen Systemen und Organisationen zu vereinheitlichen und eine semantische Grundlage z.B. für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu schaffen.
Bei einem Treffen im österreichischen Linz haben sich die Mitglieder der ODTA am 25. Mai nun auf zentrale Erweiterungen des sogenannten „schema.org-Standards“ geeinigt.
Schema.org ist ein weltweit gültiger Datenstandard, der dabei hilft, Daten zu strukturieren und ihnen einen einheitliche Form zu geben, damit z.B. Suchmaschinen diese besser verstehen, erfassen und indexieren können. Auch können touristische Daten und Informationen mit schema.org, als Basis moderner Sprachmodelle, für KI-Anwendungen wie Chatbots nutzbar gemacht und die Interoperabilität zwischen den Datenquellen verbessert werden.
Die beschlossenen Erweiterungen betreffen die Themenfelder Unterkunft, Touren, Points of Interest sowie Events und waren notwendig, da der weltweite Standard die Informationen des Tourismus bisher nur rudimentär abbildet. Die Erweiterungen werden im nächsten Schritt mit dem globalen schema.org-Konsortium diskutiert und im Anschluss in den landesweiten Datenbanken der Projektpartner sowie dem deutschlandweiten Knowledge Graph der Deutschen Zentrale für Tourismus berücksichtigt.
Kontakt
Marcel Tischer
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH
Babelsberger Str. 26
14473 Potsdam
Deutschland
Weitere Arbeit an Datenqualität und Datenorganisation
Auch nach der Definition gemeinsamer Datenstandards setzt die ODTA ihre Arbeit fort: Neben künftigen Erweiterungen des schema.org-Standards liegt der Schwerpunkt der Allianz auf der Förderung des inhaltlichen Austausches zu touristischen Produkten und Services auf Basis offener Daten. Im Mittelpunkt der gemeinsamen digitalen und analogen Treffen stehen auch Fragen im Kontext der Verbesserung der Datenqualität und Datenorganisation sowie zunehmend in der Sichtbarmachung der Daten auf unterschiedlichsten Kanälen.
Neben den Erweiterungen von Schema.org wurde auf Anregung der Bundesländer Brandenburg und Baden-Württemberg auch beschlossen in den kommenden Monaten eine Gegenüberstellung (Mapping) aller Datenmodelle der Länder aus Deutschland, Österreich und Schweiz vorzunehmen. Dieses Mapping soll zukünftig allen interessierten Datennutzern als offen dokumentierte Anleitung der Datenstrukturen im deutschsprachigen Tourismus dienen und ist ein weiterer zukünftiger Grundstein für den systemunabhängigen, offenen Datenaustausch.
Nächster Meilenstein in Sachen Open Data ist der Knowledge Graph der DZT, der Ende Juni ans Netz gehen wird.
Die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH wirkt seit mehreren Jahren aktiv an der Etablierung strukturierter touristischer Daten mit. Im Bereich von Open Data im Tourismus gehört Brandenburg zu den führenden Bundesländern. So wird das Contentnetzwerk Brandenburg zu den größten Datenlieferant für den DZT Knowledge Graph zählen. Das Contentnetzwerk wurde aus diesem Grund auch bei der Vorstellung der Nationalen Tourismusstrategie als Best Practice Beispiel für Open Data genannt.