Haltung und eigene Rolle
Gute Moderation lebt nicht nur von Methoden, sondern vor allem von der inneren Haltung. Sie prägt, wie du moderierst – nicht nur was du tust.
Ein zentrales Motto ist daher: „Es ist nicht meine Show.”
Das bedeutet: Während der Moderation stellst du dich in den Dienst der Gruppe und des Ergebnisses. Gute Moderatorinnen und Moderatoren bringen eine dienende, ermöglichende Haltung mit.
- Zurückhaltung statt Selbstdarstellung. Du gibst Raum, statt ihn zu füllen. Du steuerst, ohne zu dominieren.
- Neugier statt Vorurteil. Du hörst wirklich zu, ohne schon die Lösung im Kopf zu haben.
- Wertschätzung statt Bewertung. Jede Perspektive zählt – auch wenn sie unbequem ist.
- Neutralität statt Parteinahme. Du schaffst einen sicheren Raum für Vielfalt und Unterschiedlichkeit.
- Flexibilität statt Starrheit. Du hältst den Rahmen, aber nicht an ihm fest – die Gruppe steht im Mittelpunkt.
- Empathie mit sich selbst. Du bist auch nur ein Mensch – das darfst du auch zeigen.
Hinweis
Wenn du in deiner eigenen Organisation moderierst, bist du häufig in einer Doppelrolle — zum Beispiel sowohl als Themenmanagerin als auch als objektive Moderatorin eines Workshops. Dies kann Einfluss auf deine Wahrnehmung haben. Im Zweifel thematisiert du Interessenkonflikte der beiden Rollen ganz offen mit den Teilnehmenden.