Sparkassen-Tourismusbarometer 2024
Tagesreisen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und tragen zur Auslastung vieler Angebote bei. Laut OSV-Tourismusbarometer sank ihre Zahl in Ostdeutschland seit 2019 um 10 %. Besonders bei kostenintensiven Aktivitäten wie Shopping, Ausflügen und Veranstaltungen zeigen sich die Gäste zurückhaltend. Dennoch bleibt der Tagestourismus eine bedeutende Säule für regionale Unternehmen.
Tourismus in Ostdeutschland wächst weiter
Die Reiselust der Menschen bleibt hoch, wie das neue Sparkassen-Tourismusbarometer zeigt, dass am 25. Februar in Potsdam auf dem OSV-Tourismusforum vorgestellt wurde. 2024 wurden in Deutschland rund 500 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben gezählt – ein Anstieg um 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr. In Ostdeutschland stiegen die Übernachtungszahlen um 1,4 % auf 85,8 Millionen, rund 2 Millionen unter dem bisherigen Rekordjahr 2019.
Tagesreisen rückläufig, aber bedeutend
Mit 445 Millionen Tagesreisen lag Ostdeutschland 2024 rund 10 % unter dem Niveau von 2019. Dennoch machten sie 15 % aller Tagesreisen in Deutschland aus und generierten einen Bruttoumsatz von 13,7 Milliarden Euro. Während Restaurantbesuche, Naturerlebnisse sowie Wander- und Radtouren leicht zunahmen, ging das Interesse an Shopping, Freizeiteinrichtungen und Veranstaltungen leicht zurück. Dies deutet auf eine anhaltende Konsumzurückhaltung hin.
Kulturangebote gefragt – Herausforderungen bleiben
Museen berichten von einer positiven Entwicklung, insbesondere in Städten. Auf dem Land kämpfen jedoch viele Institutionen mit Besucherrückgängen, insbesondere bei Gruppen und Schulklassen. Die Besucherzahlen bei Veranstaltungen haben sich nach den Einbrüchen der letzten Jahre stabilisiert. Der hohe Kostendruck stellt jedoch auch Herausforderungen dar.
Steigende Gästezufriedenheit
Die Gästezufriedenheit in Ostdeutschland hat sich 2024 weiter verbessert und liegt nun bei 87,6 Punkten im TrustScore (+0,4Punkte). Alle ostdeutschen Bundesländer verzeichnen steigende Werte und übertreffen das Niveau von 2019. Der TrustScore von Trustyou misst die Gästezufriedenheit durch die Auswertung aller gängigen Online-Bewertu9ngsportale.
Preis-Sensibilität steigt
Die TrustScore - Kategorie Preis hat sich in Ostdeutschland insgesamt zwischen 2019 und 2024 mit leichten Schwankungen nach unten entwickelt (2019: 73, 2024: 70,3). In Brandenburg zeigt sich ein ähnliches Bild (2019: 72, 2024: 68,2)
Gastgewerbe unter wirtschaftlichem Druck
Trotz steigender Umsätze trübt sich die Lage im Gastgewerbe ein. Die Stimmung unter Gastronomen und Hoteliers ist so schlecht wie seit 2022 nicht mehr. 2023 wuchs der nominale Umsatz in Ostdeutschland um 7,2 %, inflationsbereinigt sank er jedoch leicht um 0,1 %. Die Gewinnmarge fiel auf ein Rekordtief von 7,5 %, da hohe Kosten nicht ausreichend ausgeglichen werden konnten. Sinkende Rentabilität kann viele Ursachen haben, von schwankenden Umsätzen über ineffiziente Abläufe bis hin zu hohen Personalkosten.
Tourismus und Lebensqualität
Die Befragung hat gezeigt, dass die Bevölkerung in Ostdeutschland die Auswirkungen des Tourismus überwiegend positiv bewertet (+54 Punkte). Besonders ältere Einheimische sehen Vorteile (+35 Punkte), während Jüngere unter 30 nur einen geringen Mehrwert wahrnehmen (+6 Punkte). Besonders geschätzt werden Naturerholungsmöglichkeiten sowie Wander- und Radwege. Kritisch gesehen werden jedoch Verkehrsprobleme und Umweltbelastungen, insbesondere von jungen Menschen.
Weitere Informationen zum OSV-Tourismusforum und zum Sparkassen-Tourismusbarometer finden Sie unter https://osv-online.de/tourismusbarometer/.
Detailinformationen zu Brandenburg werden am 29.09.2025 im Kongresshotel Potsdam im Rahmen des S-Tourismusbarometer Brandenburg präsentiert.

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