New Work Experiences: Was ist das? Warum ist das relevant?
New Work Experiences sind ein strategisches Zukunftsthema für Tourismus, Regionalentwicklung und Arbeitgeberattraktivität. Gemeint sind damit Formate, in denen Teams oder Alleinreisende an inspirierenden Orten zusammenkommen – zum Arbeiten, Lernen und Erleben. Entscheidend ist jeweils der Mix aus produktiver Zusammenarbeit, Natur, Sinn und Erholung.
Was sind eigentlich „New Work Experiences”?
New Work (= Neues Arbeiten) stellt Selbstverantwortung, Flexibilität, Zusammenarbeit und Sinn in den Mittelpunkt moderner Arbeitsweisen. Bestandteile von New Work sind flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder agile Methoden. Daraus entstehen neue Reiseformate:
- Offsites (= extern/außerhalb): Gemeinsame Arbeit an Strategie und Projekten, außerhalb der eigenen Arbeitsstätte.
- Team-Retreats (= Team-Rückzug): Teambuilding, Beziehung stärken, Vertrauen aufbauen, gemeinsam erleben.
- Workations (= Work/Arbeit + Vacation/Urlaub): An einem anderen Ort arbeiten – kombiniert mit Freizeit und Natur.
Wichtig aus touristischer Sicht: Diese Formate funktionieren nur mit verlässlicher touristischer Infrastruktur: Übernachtung, Arbeitsräume, Verpflegung und Aktivitäten, die zu einem stimmigen Gesamterlebnis kombiniert und gut erzählt werden. Deshalb ist die touristische Perspektive im Kontext dieser modernen Arbeitsweisen entscheidend:
- New Work Experiences (= Erlebnisse Neuen Arbeitens) sind mehr als reine Arbeitsformate
- Funktionierende New Work Experiences benötigen die touristische Infrastruktur und vorliegende touristische Angebote.
- Angebote müssen hierfür nicht neu erfunden, sondern gut kombiniert und erzählt werden.
Wer profitiert von „New Work Experiences”?
Für Brandenburgs Tourismus bietet das Segment New Work Experiences große Chancen: neue Zielgruppen, planbare Auslastung jenseits der Hauptsaison und zusätzliche Wertschöpfung durch Business-Gäste. Und der Mehrwert gilt für alle Akteurinnen und Akteure der unterschiedlichen Ebenen:
- für den Tourismus (lokale und regionale Ebene): aktuelle Trends nutzen, neue Zielgruppen erschließen, Nebensaison stärken, zusätzliche Wertschöpfung durch Business-Gäste, Angebote miteinander kombinieren, Stärken des Tagungs- und Meetingsegments in Abgrenzung zu bestehenden klassischen Angeboten...
- für die Anbieter: Stärken des eigenen Images in Richtung von innovativ und kreativ, Nebensaison stärken, Saisonverlängerung, neue Zielgruppen mit hoher Zahlungsbereitschaft erschließen, neue Gästegruppen, Gruppen für bessere Planung, konkrete Wertschöpfung,..
- für Unternehmen in der Region: attraktive Rahmenbedingungen für Teams & Mitarbeitende, wichtig als Job-Rahmen für Arbeitgeber in der Region (sowohl hinsichtlich der Infrastruktur als auch der Gruppenangebote)
- für die Politik/Kommunen: Förderung von Zukunftsfähigkeit, Mehrwerte für die Bevölkerung, konkrete Wertschöpfung, Steigerung Freizeitwert/ Aufenthaltsqualität durch entsprechende Angebote, Vernetzungsangebote durch das Schaffen von Begegnungsstätten und Gemeinschaftserlebnissen, Verbindung von Natur, Infrastruktur und Erleben.
Dafür braucht es allerdings passende Angebote, starke regionale Netzwerke und ein gemeinsames Verständnis. Wer genau solche Angebote nutzt, finden Sie in den Beiträgen „Zielgruppe Teams: Warum sind diese im Fokus? Was suchen sie?“ sowie „Zielgruppe Teams: Wer sind sie? Woher kommen sie?“. Wie Ihre Angebote hierfür gestaltet werden müssen, sind auf der Seite „Anforderungen an Locations/Angebote: Was ist wichtig?” zusammengestellt. Und falls Sie direkt Schritt für Schritt starten möchten, schauen Sie einmal in „Wie baue ich einen Workation-Ort auf? Vom Konzept zur Umsetzung” rein.