Umgang mit Spannungen
Auch der beste Plan gerät ins Wanken, wenn die Gruppendynamik nicht mitspielt. In Workshops, Meetings oder Beteiligungsformaten treffen oft unterschiedliche Perspektiven, Temperamente und Erwartungen aufeinander – manchmal entsteht dadurch Energie, manchmal auch Unruhe oder Widerstand.
Wichtig ist: Spannungen sind kein Zeichen von Scheitern, sondern von Beteiligung. Sie zeigen, dass etwas in Bewegung ist. Wer Gruppenprozesse aufmerksam begleitet, kann viel bewirken – mit guter Beobachtung, ehrlicher Kommunikation und klarem Rahmen.
Typische Situationen und Impulse, wie du als Moderatorin oder Prozessbegleiter souverän reagieren kannst:
- Energie sinkt / Gruppe wird unruhig. Lege eine Pause ein oder stelle eine andere Frage für einen Perspektivwechsel.
- Einzelne Personen dominieren die Gruppe. Wenn möglich: Erstelle vorab eine „Landkarte“ der Personen und ihrer Haltung. Im Workshop selbst: Strukturiere die Redezeit oder sprich ganz aktiv diejenigen zuerst an, die noch nichts gesagt haben.
- Widerstand oder offene Kritik. Sprich das offen und ruhig an, nimm es wertschätzend auf und beziehe die Gruppe mit ein, z. B. so: „Ich merke, dass hier etwas nicht rund läuft – mag jemand sagen, woran es liegt?“ oder „Was braucht ihr gerade, damit die Diskussion für euch hilfreich ist? Was fehlt gerade?”