Neue Gewässerzertifizierung für kanufreundliche Destinationen
Der Bundesverband Kanu e.V. hat nach der Zertifizierung für Kanubetriebe nun auch eine Zertifizierung für Gewässer auf den Weg gebracht. Die Auszeichnung legt erstmals Kriterien für eine kanufreundliche Gewässerinfrastruktur fest. Kooperationspartner der Initiative ist der DTV.
Warum wurde die Gewässerzertifizierung ins Leben gerufen?
Die Gewässerzertifizierung wurde ins Leben gerufen, um die Qualität der kanutouristischen Infrastruktur in Deutschland zu verbessern und eine nachhaltige Nutzung der Gewässerlandschaften zu fördern. Sie dient als Orientierungshilfe für Destinationen und stellt sicher, dass eine hochwertige Infrastruktur sowohl den Komfort der Gäste erhöht als auch die empfindlichen Natur- und Kulturräume schützt.
Ein zentrales Anliegen der Zertifizierung ist die gezielte Besucherlenkung im Naturraum. Durch eine durchdachte Infrastruktur werden sensible Ökosysteme entlastet und gleichzeitig attraktive Angebote für Kanutouristen geschaffen. Darüber hinaus soll die Initiative Qualitätsimpulse in wassertouristische Regionen tragen und den Austausch zwischen Akteuren im Tourismus fördern.

Bundesverband Kanu e.V.
Welche Gewässer können zertifiziert werden?
Die Zertifizierung richtet sich an Destinationsmarketing- und -managementorganisationen, Naturparke, Biosphärenreservate und weitere Institutionen, die den Kanutourismus in einer Region koordinieren. Sowohl ganze Gewässer als auch besonders gut ausgebaute Gewässerabschnitte können zur Zertifizierung angemeldet werden.
Von einer Gewässerzertifizierung profitieren viele Akteure: Regionen können sich als kanufreundliche Destinationen positionieren und gezielt naturorientierte Gästegruppen ansprechen. Gleichzeitig verbessert eine durchdachte Besucherlenkung das Naturerlebnis für Gäste und Einheimische, schützt die Umwelt und sorgt für eine nachhaltige Nutzung der Gewässer.
Welche Kriterien müssen erfüllt werden?
Für die Zertifizierung müssen Gewässer über eine gut ausgebaute wassertouristische Infrastruktur verfügen. Dazu gehören unter anderem befestigte Ein- und Ausstiegsstellen, Infotafeln und Beschilderungen zur Orientierung und Pausenstellen. Ebenso fließen Sicherheitsaspekte, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Verfügbarkeit wassernahe Übernachtungsmöglichkeiten in die Bewertung ein. Ein umfassender Kriterienkatalog berücksichtigt diese und weitere tourismusrelevante Faktoren. Zudem ist eine wesentliche Voraussetzung, dass an dem jeweiligen Gewässer ein QMW-zertifizierter Anbieter aktiv ist.

TMB
Daniela Luhm